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"Beschämend für Deutschland"
Hape Kerkeling fordert Union zur Ehe-Öffnung auf
Als Wahlmann der CDU wählte der Comedian den Bundespräsidenten mit – nun übte er scharfe Kritik am Nein der Partei zur Gleichstellung von Lesben und Schwulen.

Hape Kerkeling auf dem Cover seiner 2014 erschienen Autobiografie "Der Junge muss an die frische Luft" (Bild: Piper Verlag)
- 1. April 2017, 08:55h 2 Min.
Der schwule Schauspieler, Moderator und Buchautor Hape Kerkeling hat die CDU erstmals öffentlich scharf kritisiert. "Es ist überfällig, dass die Ehe für alle endlich eingeführt wird", sagte der 52-Jährige im Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".
Noch im Februar war Kerkeling als Wahlmann der CDU Nordrhein-Westfalen Mitglied der Bundesversammlung, die Frank-Walter Steinmeier (SPD) zum neuen Bundespräsidenten wählte (queer.de berichtete). Vor fünf Jahren hatte gar ein Kommentar Kerkelings für Kritik gesorgt, in dem er den damaligen Bundespräsidenten Christian Wulff (CDU) vor Kritik verteidigte (queer.de berichtete)
In der vergangenen Woche war zugleich bekanntgeworden, dass sich der Comedian im Dezember vergangenen Jahres mit seinem langjährigen Freund in Bonn verpartnert hatte (queer.de berichtete). Mit jenem Henning, zu dem nicht viel bekannt wurde, soll er seit 2010 zusammenleben.
"Ich finde es beschämend für Deutschland, dass das nicht schon längst geschehen ist", meinte Kerkeling zur fehlenden rechtlichen Gleichstellung homosexueller Paare im Eherecht. Eine Demokratie müsse sich immer daran messen lassen, wie sie mit ihren Minderheiten umgehe. "Also, Frau Merkel, ran an die Buletten", sagte Kerkeling im "Spiegel"-Interview. "Das schaffen Sie!"
In der Nacht zum Donnerstag hatte die Union beim Koalitionsgipfel im Kanzleramt einen Vorstoß der SPD zur Öffnung der Ehe zurückgewiesen (queer.de berichtete). Fraktionschef Volker Kauder hatte sich bereits im Vorfeld des Treffens kategorisch gegen einen entsprechenden SPD-Gesetzentwurf ausgesprochen. Die Union verwies u.a. auf den Koalitionsvertrag, in dem man sich nicht auf die Ehe für alle geeinigt hatte, und sprach von einem Wahlkampfmanöver. (cw)














