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Ab Donnerstag im Kino
Ein Wiedersehen mit der Jugendliebe
In seinem Kinodebüt "Esteros" erzählt der argentinische Regisseur Papu Curotto von zwei Kindheitsfreunden, die als erwachsene Männer erneut zueinanderfinden.

Als Jugendliche waren Jerónimo und Matías unzertrennlich – nach zehn Jahren treffen sich die beiden zufällig wieder (Bild: Pro-Fun Media)
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3. April 2017, 09:06h 2 Min.
Als Kinder waren Jerónimo und Matías beste Freunde. Doch dann, als die beiden Jungen gerade in die Pubertät kamen, wurde das unzertrennliche Gespann auseinandergerissen. Matías' Familie zog von Argentinien nach Brasilien, und der Kontakt zu Jerónimo brach bald darauf ab.
Zehn Jahre später reist Matías gemeinsam mit seiner Freundin Rochi nun in die alte Heimat, um hier Karneval zu feiern. Um aus sich und ihrem Partner ein anständiges Zombie-Paar zu machen, hat Rochi extra einen Maskenbildner bestellt. Als dann ausgerechnet Jerónimo auftaucht, um ihn zu schminken, ist Matías erst einmal schockiert. Erinnerungen an die Kindheit werden wach und stellen Matías' jetziges Leben in Frage. Bei einem Wochenendtrip in das Sumpfgebiet Esteros del Iberá wird beiden Männern schließlich klar, dass sie mehr als bloße Freundschaft verbindet.
Mehr als eine konventionelle Coming-out-Story

Poster zum Film: "Esteros" startet am 6. April in einigen deutschen Kinos
Die Geschichte, die der Regisseur Papu Curotto in seinem Kinodebüt erzählt, ist auf den ersten Blick weder besonders originell noch ist sie aufregend inszeniert. Vor allem zu Beginn scheint "Esteros" geradezu in Klischees zu versinken und bedient munter die Konventionen des Coming-out-Genres.
Trotz der vorhersehbaren Erzählweise sowie eindimensionaler Nebenfiguren ist Curottos Erstling dennoch kein schlechter Film. Die Hauptdarsteller leisten gute Arbeit, so dass es nicht schwer fällt, sich auf die Protagonisten und ihre persönlichen Geschichten einzulassen.
Wirklich glänzen kann "Esteros" jedoch erst in der zweiten Hälfte. Die eingestreuten Rückblicke auf die Kindheit der Protagonisten sind ebenso gelungen wie der Ausflug in das titelgebende Naturschutzgebiet Esteros del Iberá: Vor der großartigen Kulisse des argentinischen Marschlands gelingt es Curotto, sich von der altbekannten Story zu lösen und eigene Akzente zu setzen.
Sein Blick für Details sowie das Schwelgen im Augenblick erinnern dabei durchaus an Curottos selbst erklärte Vorbilder wie Céline Sciammas "Tomboy" oder Andrew Haighs "Weekend". An deren Klasse reicht "Esteros" zwar nicht heran, Curottos Langfilmdebüt weiß dank überzeugender Schauspieler sowie den wunderbaren Landschaftsaufnahmen dennoch zu gefallen.
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Esteros. Romantik-Drama. Argentinien / Brasilien / Frankreich 2016. Regie: Papu Curotto. Darsteller: Ignacio Rogers, Esteban Masturini, Renata Calmon, Joaquín Parada, Marcelo Subioto, Mariana Martinez, Pablo Cura, Blas Finardi Niz, Maria Merlino, Felipe Tito. Laufzeit: 92 Minuten. Sprache: spanische Originalfassung. Untertitel: Deutsch. FSK 0. Verleih: Pro-Fun Media. Kinostart: 6. April 2017
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Werde ich mir ansehen.
Ist zwar etwas schade, dass der nur untertitelt ist, weil man dann wieder nur einen Teil der Menschen erreicht. Aber sieht dennoch gut aus. Ich hoffe, der läuft bei mir in der Nähe.