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Zu wenig Liebe
Schwule Gamer unzufrieden mit "Mass Effect"
Gleichgeschlechtliche Liebschaften sind in der SciFi-Spielreihe "Mass Effect" schon seit Jahren möglich. Allerdings wird beklagt, dass Schwule nicht gleichbehandelt werden.

"Hey Süßer, wie wär's mit uns beiden?" (Bild: Electronic Arts)
- 4. April 2017, 14:27h 2 Min.
Diskriminierung in der Andromeda-Galaxie? In Gamer-Foren zeigen sich manche Computerspieler enttäuscht über die Auswahl an möglichen gleichgeschlechtlichen Paarungen im kürzlich erschienenen Spiel "Mass Effect: Andormeda", in dem man gegen die Unwägbarkeiten in der Milchstraßen-Nachbargalaxie kämpfen muss. Insbesondere die digitale Liebe unter Männern würde im Spiel stiefmütterlich behandelt werden, wird kritisiert.
So sagte der schwule Spiele-Entwickler Nic Watt gegenüber dem Insiderportal Stevivor.com, er habe die möglichen Liebes-Kombinationen im Spiel gezählt und eine erschreckende Ungleichbehandlung festgestellt. Schwule Spieler könnten demnach mit 29 Prozent der männlichen Bevölkerung im Spiel kuscheln. Dagegen stünden Lesben 61 Prozent der weiblichen Bevölkerung zur Verfügung. Heterosexuelle Frauen könnten mit 83 Prozent der Männer ein Liebesspiel beginnen, Hetero-Männer sogar mit 91 Prozent der digitalen Frauen Chancen.
Viele schwule Gamer beschweren sich auch, dass die gleichgeschlechtlichen Liebschaften weniger ausgeschmückt seien als die für heterosexuelle Spieler. Die Plots, die sich der kanadische Entwickler BioWare für Schwule ausgedacht habe, seien nicht nur kürzer und oberflächlicher, sondern es sei auch weniger nackte Haut zu sehen.
Schwule seit 2012 bei "Mass Effect" vertreten

"Mass Effect: Andromeda" gibt es für Playstation 4, Xbox One und PC
Die "Mass Effect"-Reihe gehört bereits seit 2007 zu den beliebtesten Weltraum-Abenteuern. Von Anfang an gab es heterosexuelle und lesbische Liebschaften in dem Spiel, aber erst ab Teil 3 aus dem Jahr 2012 durften sich auch Schwule gerne haben (queer.de berichtete). Das führte damals zu Lob von LGBTI-Aktivisten, da damit die Gleichbehandlung den meist jungen Spielern als Normalität dargestellt werde. Freilich gab es auch Kritik von Homo-Hassern. So rief das "Family Research Council" zu Protestaktionen gegen Games-Entwickler auf, die Homosexuelle in die Handlung integrierte (queer.de berichtete).
In den letzten Jahren gab es aber trotzdem immer mehr gleichgeschlechtliche Abenteuer in der digitalen Spielewelt. "Final Fantasy" öffnete etwa 2014 die Ehe für Schwule und Lesben – ein Jahr, bevor die Ehe für alle in den gesamten USA eingeführt wurde (queer.de berichtete).
Gleichzeitig gibt es Gegenreaktionen aus homophoben Ländern: So forderten etwa russische Abgeordnete eine Überprüfung des Fußball-Spiels "FIFA 17", weil die Spieler auch im Regenbogen-Hemd aufs Feld laufen dürfen (queer.de berichtete). (dk)
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