Nach einem RBB-Bericht hat sich der Tiergarten in Berlin in eine Art Strich für junge männliche Geflüchtete entwickelt, die keine finanzielle Hilfe erhielten. Demnach soll sich nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen eine "regelrechte Szene" im Tiergarten, Kleinen Tiergarten und Fritz-Schloß-Park gebildet haben.
Die Organisation "Moabit hilft e.V." gab an, bei den Flüchtlingen, die anschaffen gehen, handle es sich um viele junge Männer, die abgeschoben werden sollen. LGBTI-Flüchtlingsorganisationen hatten sich bereits in den letzten Monaten darüber beschwert, dass die Asylanträge vieler Menschen, die wegen ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität aus ihren Heimatländern geflohen seien, abgelehnt werden würden (queer.de berichtete). Laut Flüchtlingshelfern sei aber die Mehrzahl der Notlagenstricher, die keine andere Möglichkeit hätten, an Geld zu kommen, heterosexuell.
Die Flüchtlinge würden sich für Geld prostituieren, wenn sie aus Hilfsprogrammen herausgefallen seien oder keine Unterkunft hätten. Der RBB berichtete etwa von einem 22-jährigen Pakistaner, der in seinem Flüchtlingsheim in Berlin-Westend Hausverbot habe, weil er dort Ärger mit einem anderen Flüchtling gehabt habe. Er müsse nun zehn Tagen auf einen Behördentermin warten. Es gebe bereits Flüchtlinge, die bei Kunden eingezogen seien, die für freie Kost und Logis Sex als Gegenleistung verlangten.
Polizei hat keine Informationen zu Anstieg
Allerdings liegen der Polizei keine Informationen über einen Anstieg der Prostitution vor: Ein Sprecher erklärte gegenüber der "Berliner Morgenpost", man könne eine Vervielfachung der Zahlen der Straßenstricher wegen der Flüchtlinge, wie von "Moabit hilft" berichtet, nicht bestätigen.
Barbara John, die ehemalige Ausländerbeauftragte des Senats, erklärte im "Inforadio", dass der Flüchtlingsstrich kein neues Phänomen sei. Dies habe es bereits Anfang der Neunzigerjahre gegeben, als viele Bosnien-Flüchtlinge nach Deutschland gekommen seien. Im Rahmen der Zuwanderung vor dem EU-Beitritt Rumäniens seien auch viele junge Männer gezwungen worden, auf den Strich zu gehen. Stricherprojekte wie das Kölner Looks e.V. berichteten außerdem, dass Notlagenstricher seit längerem insbesondere aus Dörfern in Südosteuropa nach Deutschland kämen, um sich und ihre Familie im Heimatland zu unterstützen. (cw)
Also wieder mal in die Welt gesetzte Fake News.