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Oft Flüchtlinge abgewiesen

Gegen Rassismus auch in Szenekneipen

Das AntiDiskriminierungsBüro Köln und der Club Bahnhof Ehrenfeld starten gemeinsam mit dem LGBTI-Verein rubicon ein Pilotprojekt für eine diskriminierungsfreie Türpolitik.


Zwei Türsteher in San Francisco (Bild: Xxinvictus34535 / wikipedia)
  • 26. April 2017, 07:08h 19 2 Min.

"Du kommst hier nicht rein!" Diesen Satz hören Menschen of Color im Nachtleben häufig. Gegen den alltäglichen Rassismus an der Clubtür wollte der Kölner Club Bahnhof Ehrenfeld (CBE) ein Zeichen setzen und kontaktierte das AntiDiskriminierungsBüro (ADB) Köln des Vereins Öffentlichkeit gegen Gewalt. Gemeinsam u.a. mit der Integrationsagentur des LGBTI-Vereins rubicon entwickelten sie ein alltagstaugliches Konzept, welches Diskriminierungen an der Clubtür verhindern soll.

"Wir vertreten eine antirassistische und weltoffene Grundhaltung und wollen eine Türpolitik definieren, die es schafft, die Balance zwischen Sicherheit und Antidiskriminierung zu halten", erklärte CBE-Betreiber Mankel Brinkmann, "Mit dem Sicherheitsdienst Steinberger GmbH haben wir eine Securityfirma gefunden, die dasselbe Ziel verfolgt." Der Club Bahnhof Ehrenfeld war auch Mitorganisator der Aktion "Kein Kölsch für Nazis" zum AfD-Bundesparteitag.

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Verschärfung des Gaststättengesetzes gefordert

"Leider gilt Rassismus und Diskriminierung an der Clubtür immer noch als normal. Anders als in Niedersachsen verfügt Nordrhein-Westfalen über keinen ausreichenden Diskriminierungsschutz", erklärte ADB-Referentin Ilka Simon. Auch in Bremen dort Clubbetreibern bei Verstößen gegen den Anti-Diskriminierungs-Paragrafen ein Bußgeld in Höhe von bis zu 5.000 Euro. Bei mehrfachen Verstößen kann in letzter Konsequenz sogar die Gewerbeerlaubnis entzogen werden (queer.de berichtete). Zwar schützt das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz auch in NRW vor Diskriminierung, jedoch ist der Privatklageweg langwierig und die Erfolgschancen aufgrund der vielen Hürden und unzureichender Sanktionen gering.

"Hier muss die Landespolitik aktiv werden", forderte Simon. "Ein ähnliches Projekt wie das unsrige wurde in Leipzig durch das ADB Sachsen bereits erfolgreich umgesetzt. Es soll zeigen, dass diskriminierungssensible Türpolitik gelingen kann, und andere Clubbetreiber_innen motivieren, dieses auch zu etablieren. Zudem soll es Betroffene von Diskriminierung über ihre Rechte informieren." Perspektivisch sei in Köln ein Siegel geplant, welches Clubs erwerben können.

Das Projekt wird von der Migrantengruppe baraka des Vereins rubicon begleitet. "Immer mehr LSBTIQ* Geflüchtete und Migrant_innen werden in verschiedenen Kölner Bars und Kneipen mit Rassismus konfrontiert", erklärte Gema Rodríguez Díaz von baraka. "Aus diesem Grund begleiten wir das Projekt gerne und bringen unsere Perspektiven in unserer Monitoringfunktion mit ein." (cw/pm)

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#1 RobinAnonym
  • 26.04.2017, 09:49h
  • Das ist natürlich für den Betroffenen nicht schön, wenn ein LGBTI-Migrant den Zutritt verwehrt bekommt.

    ABER:
    man sollte da nicht gleich Rassismus schreien, denn auch für die entsprechenden Gaststätten/ Clubs oder deren Türsteher ist es nicht immer leicht.

    Es hat halt gerade von seiten einiger (Hetero-)Migranten, die sich berufen fühlen Homosexualität zu bekämpfen, immer wieder Übergriffe gegeben. Gerade auch in Köln. Und es denkt auch jeder noch an Orlando.

    Und die Betreiber und Türsteher haben halt auch die Verantwortung für die Sicherheit ihrer Gäste.

    Und wenn die dann im Zweifel lieber einmal jemanden zu viel abweisen als zu wenig und nachher gäbe es Verletzte oder gar Tote, ist das nicht Rassismus, sondern einfach nur Sicherheit, die im Einzelfall auch mal die falschen treffen kann.

    Auch Weiße werden ja durchaus abgewiesen, wenn die Türsteher das Gefühl haben, dass die Ärger machen könnten.

    Wie gesagt:
    das ist natürlich nicht okay, wenn ein friedlicher Gast abgewiesen wird. Aber man kann den Leuten halt nicht in den Kopf sehen und im Zweifel habe ich lieber einmal zu oft jemanden abgewiesen (egal ob Migrant oder Deutscher) statt einmal zu wenig und es passiert ein zweites Orlando.
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#2 Mark SkernehardtAnonym
  • 26.04.2017, 10:26h
  • Antwort auf #1 von Robin
  • "man sollte da nicht gleich Rassismus schreien, denn auch für die entsprechenden Gaststätten/ Clubs oder deren Türsteher ist es nicht immer leicht."

    "Und wenn die dann im Zweifel lieber einmal jemanden zu viel abweisen als zu wenig und nachher gäbe es Verletzte oder gar Tote, ist das nicht Rassismus, sondern einfach nur Sicherheit, die im Einzelfall auch mal die falschen treffen kann."

    Anscheinend ist es für die Türsteher ja grade doch ziemlich leicht, wenn sie einfach nach der Herkunft sortieren.
    Wenn sich dieser Zweifel aus der Hautfarbe speist, ist das Rassismus und eben nichts, was im Einzelfall dann auch mal den Falschen trifft, sondern immer die mit der falschen Hautfarbe.
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#3 MarkxAnonym
  • 26.04.2017, 12:08h
  • Antwort auf #1 von Robin
  • "Es hat halt gerade von seiten einiger (Hetero-)Migranten, die sich berufen fühlen Homosexualität zu bekämpfen, immer wieder Übergriffe gegeben."

    Und wenn man von diesem Standpunkt aus beginnt Menschen auf Grund ihrer (vermeintlichen) Migrationserfahrung und der dadurch assoziierten vermeintlichen Homofeindlichkeit den Zutritt zu Clubs zu verweigern, dann ist es am Ende eben doch nur Rassismus.
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