Das Polizeifoto von Pfarrer Kenneth Adkins. Der 57-Jährige soll erstmal bis 2052 im Gefängnis bleiben
Einer der homophobsten Pfarrer der USA muss voraussichtlich den Großteil seines verbleibenden Lebens hinter Gittern verbringen: Der 57-jährige Kenneth Adkins ist am Mittwoch von einem Gericht in der Kleinstadt Brunswick im US-Bundesstaat Georgia wegen Missbrauchs von Jugendlichen zu einer Haftstrafe von 35 Jahren verurteilt worden.
Das Gericht hat außerdem entschieden, dass der evangelikale Geistliche, sollte er seine Entlassung noch erleben, den Rest seines Lebens in Freiheit auf Bewährung verbringen muss. Das Strafmaß fiel besonders hart aus, weil der Beschuldigte bereits wegen Betrugs vorbestraft war.
Adkins war bereits vor zwei Wochen nach nur gut einer Stunde Beratungszeit von einer Geschworenenjury schuldig gesprochen worden (queer.de berichtete). Laut Staatsanwaltschaft hatte er 2010 einen damals 15-Jährigen im Pfarrhaus zu sexuellen Handlungen mit dessen Freundin angehalten und dabei zugeschaut. Außerdem habe der 15-Jährige dem Gottesmann seine Freundin für sexuelle Gefälligkeiten angeboten, die dieser offenbar angenommen hat.
Adkins beteuert Unschuld
Während des Verfahrens hatte Adkins stets seine Unschuld beteuert. Nach seinem Schuldspruch beschuldigte er die Geschworenen in einem telefonischen Interview mit der Lokalpresse aus dem Gefängnis heraus, ihn vorverurteilt zu haben: "Die haben mir nicht zugehört. Die hatten nicht einmal genug Respekt, sich [während der Beratung] die Beweise noch mal anzusehen", so Adkins. "Dann hätten sie gemerkt, dass es nicht genug Beweise gab, sondern Aussage gegen Aussage stand. Das war einfach verrückt."
Der Anwalt des Beschuldigten hat bereits angekündigt, gegen das Urteil Rechtsmittel einlegen zu wollen. Er erklärte, dass Beweismittel während des Verfahrens unterdrückt worden seien. Daher wolle er beantragen, dass das Verfahren komplett neu aufgerollt wird. Während des Verfahrens hatte der Anwalt behauptet, der Hauptbelastungszeuge wolle sich an seinem Mandanten wegen dessen homofeindlicher Ansichten rächen.
Wiederholt hatte Adkins mit seinen homophoben Äußerungen für Aufregung und Empörung gesorgt. Insbesondere Twitter-Nachrichten nach dem Anschlags auf den LGBTI-Nachtclub Pulse in Orlando, bei dem 49 Menschen von einem Attentäter erschossen worden waren, sorgten für Empörung. Damals forderte er etwa Homosexuelle auf, sich nicht so sehr über das Massaker aufzuregen: "Liebe Gays, setzt euch doch mal hin. Ich weiß, Ihr wollt alle besondere Aufmerksamkeit. Ihr seid aber alle Sünder, die Jesus brauchen." In einem weiteren Tweet schrieb er: "Ich musste so viel durchmachen mit diesen Homosexuellen in Jacksonville. Keiner von ihnen ist ein Opfer. Meiner Meinung nach kriegen sie, was sie verdienen." (dk)
"Meiner Meinung nach kriegen sie, was sie verdienen", so Pfarrer Kenneth Adkins nach dem Massaker von Orlando. Jetzt kriegt er selbst 35 Jahre für den sexuellen Missbrauch von Jugendlichen.
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Dann würde ich den mal zitieren:
Er bekommt, was er verdient...
Nur schade, dass der nicht schon viel eher aus dem Verkehr gezogen wurde.