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Interview mit So. Digi. Pop.
Ralf König: "Der Großteil der Welt ist homophob"
Der Comiczeichner sieht weiterhin einen Bedarf an queeren Filmen – und veröffentlicht im Juni ein neues Buch über älterwerdende Schwule.

Ralf König veröffentlichte Anfang der Achtzigerjahre seine ersten "Schwulcomix" (Bild: Raimond Spekking / wikipedia)
- 27. April 2017, 22:50h 2 Min.
Der Comiczeichner Ralf König ("Der bewegte Mann") hat im Interview mit dem neuen Online-Magazin "So. Digi. Pop." erklärt, dass es weiterhin Bedarf an Filmen mit schwulen Thematiken gibt: "Der Großteil der Welt ist homophob. Da ist es wichtig, dass Regisseure diese Geschichten verfilmen", so König. Er selbst sei zwar aus dem Alter raus, "dass einem das etwas Neues sagt. Aber natürlich gibt es ein immer wieder nachwachsendes junges Publikum, das diese Geschichten zur Identität braucht."
Mit dem Comic- und Kino-Erfolg "Der bewegte Mann" hat König vor mittlerweile 30 Jahren eines seiner wohl bekanntesten Werke veröffentlicht, rückblickend zeigt er sich aber durchaus selbstkritisch: "Ich finde, ich habe in den letzten Jahren sehr viel bessere Bücher geliefert als 'Der bewegte Mann', aber das war eben die richtige Story zur richtigen Zeit."
Neuer Comicband "Herbst in der Hose"
In seinem neuen Buch "Herbst in der Hose" (Amazon-Affiliate-Link ), das am 23. Juni bei Rowohlt erscheint, geht es – anhand des in bereits mehreren König-Comics begleiteten Paares Konrad und Paul – um älterwerdende Schwule – ein Thema, das im Hinblick auf den demographischen Wandel immer mehr an Bedeutung gewinnt: "Mein Buch handelt zwar von schwulen Männern, weil ich nun mal schwul bin, und ich bilde mir ein, dass Schwule mit dem Thema etwas anders umgehen als Heteros. In meinem Freundeskreis wird jedenfalls mehr über die Zustände gewitzelt oder sarkastisch gejammert."
Für sein Lebenswerk wird Ralf König am 1. November mit dem Wilhelm-Busch-Preis ausgezeichnet (queer.de berichtete). Der mit 10.000 Euro dotierte Preis soll am 1. November in Stadthagen überreicht werden. Bereits 2014 hatte er für sein Lebenswerk den renommierten Max-und-Moritz-Preis erhalten. (ots/cw)
Links zum Thema:
» Homepage von Ralf König
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Das wird wohl erst dann nachlassen, wenn die Generation erreicht ist, welche mit Selbstverständnis um die Variantenvielfalt in der Natur aufwachsen darf, und die eine vollständige Gleichstellung als üblich kennen wird.
Schwule beim älter werden - ja, eine gerade im Bezug auf soziale Themen wichtige und brisante Sache. Wo bleibt man(n), wenn es keine Familiengründung, keinen Nachwuchs, keine verbindlichen sozialen Strukturen gibt. Schön für Jene, die das auch erreichen. Auf der anderen Seite die allmähliche Vereinsamung derer, die das nicht erreichen. Und später dann, im Seniorendomizil, wieder allein? Wieder die Minderheit ... oder Senioren-WG für LGBTIQ spezifisch? Da kann man auf die Auseinandersetzung mit einem vielschichtigen Lebensbereich gespannt sein.