Der Freiburger Oberbürgermeister Dieter Salomon (Grüne) hat in einem Brief seinen Amtskollegen in der iranischen Partnerstadt Isfahan gebeten, sich für über 30 junge Männer einzusetzen, die Mitte April wegen angeblicher Homosexualität festgenommen worden waren.
"Wie Ihnen sicher bekannt ist, stellt eine Strafverfolgung von Homosexualität eine Verletzung des Menschenrechtsvertrages dar", den auch der Iran unterzeichnet habe, so Salomon an Mehdi Jamalinejad. Laut "Badischer Zeitung" habe er ihn zudem um weitere Informationen zu den Männern gebeten, weil der Fall in Freiburg hohe Wellen geschlagen hatte. So hatten mehrere Parteien und Gruppen Salomon in einem Offenen Brief gebeten, sich für die Festgenommenen einzusetzen.
Freiburg ist die einzige Kommune Deutschlands mit einer iranischen Partnerstadt, die im Jahr 2000 besiegelten Beziehungen zu der drittgrößten Stadt des Landes mit 2,2 Millionen Einwohnern gelten aber als schwierig. "Ich bin auf das ganze Thema Iran und auf das Thema Isfahan überhaupt nicht gut zu sprechen", sagte der Grünenpolitiker der Regionalzeitung. "Das ist eine brutale Diktatur."
Verhaftet und angeklagt
Nach Angaben der kanadischen Organisation "Iranian Railroad for Queer Refugees" (IRQR), die sich auf Quellen vor Ort stützte, waren bei einer Privatparty in der Region Bagh-e Bahadoran am 13. April über 30 Männer zwischen 16 und 30 Jahren festgenommen worden (queer.de berichtete). Sie wurden in ein Gefängnis nach Isfahan gebracht.
Die Männer wurden laut IRQR wegen Homosexualität, Alkohol- und Drogenkonsum von einem speziell eingesetzten Ermittler angeklagt und waren zum Zeitpunkt des Berichts für international geächtete Anal-Untersuchungen vorgesehen. Ihre Familien wurden über die Anklagen informiert, die zu einer Todesstrafe führen könnten.
Der grüne Bundestagsabgeordnete Volker Beck hatte die Bundesregierung aufgefordert, sich für die Freilassung der Betroffenen einzusetzen und "gegebenenfalls auch eine Aufnahme der Inhaftierten" anzubieten.
Ein ausdrückliches Bravo an den OB und gleichzeitig abgrundtiefe Verachtung für die egoistischen, unchristlichen (!) Opportunisten in unserem Parlament, die in der Außenwirkung nur noch als entsetzliche Blamage bezeichnet werden müssen.