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Gouverneur unterschreibt Gesetz zum Schutz von Jugendlichen
Connecticut verbietet Homo-"Heilung"
Als achter US-Bundesstaat hat Connecticut die "Heilung" von unter 18-Jährigen untersagt. Psychologen warnen bereits seit Jahren vor derartigen Therapien.

Gouverneur Dan Malloy hat das Gesetz mit seiner Unterschrift in Kraft gesetzt
- 11. Mai 2017, 12:44h 2 Min.
Dan Malloy, der Gouverneur von Connecticut, hat am Mittwoch das Gesetz HB 6695 unterzeichnet, das die Durchführung sogenannter Konversionstherapien bei Kindern und Jugendlichen verbietet. Mit der Unterschrift tritt das Gesetz sofort in Kraft.
"Dieses Gesetz wird durch die Wissenschaft gestützt", begründete Malloy in einer kleinen Zeremonie seine Unterstützung für das Verbot. Der 61-Jährige erklärte weiter, der Gesellschaft werde langsam bewusst, dass es unterschiedliche Menschen gebe. "Wir sollten anerkennen, dass manche Menschen einfach anders als wir sind. Das macht sie nicht zu schlechten Menschen – und sie sind definitiv nicht geisteskrank", so der Demokrat.
Wenige Stunden zuvor hatte der Senat des US-Bundesstaates, dem je 18 Republikaner und Demokraten angehören, dem Gesetz zugestimmt. Es gab dabei keine einzige Gegenstimme. Das Repräsentantenhaus hatte bereits vergangene Woche das Gesetz mit 141 gegen acht Stimmen beschlossen. Alle Gegenstimmen kamen von Republikanern, allerdings stimmten die meisten der 72 Republikaner für das Verbot.
Connecticut ist der achte von 50 US-Bundesstaaten, der die "Konversionstherapien" bei Jugendlichen verboten hat. Die anderen Staaten sind New Jersey, Kalifornien, Oregon, Illinois, New York, Vermont und New Mexico. Zudem haben 17 Städte ebenfalls Verbote zur "Heilung" von LGBTI-Jugendlichen erlassen, darunter die Hauptstadt Washington, Seattle, Miami und Key West.
Gegen diese Verbote hatten Homo-Gegner mehrfach geklagt – bislang aber ohne Erfolg. Der Oberste Gerichtshof hat sich bereits zwei Mal geweigert, eine Klage gegen das Verbot anzunehmen, zuletzt Anfang Mai (queer.de berichtete). Damit wurde die Entscheidung der Vorinstanz anerkannt, dass Bundesstaaten weiterhin "Konversionstherapien" für Jugendliche untersagen dürfen.
Psychologenverbände warnen bereits seit Jahren davor, dass Homosexuelle mit derartigen "Therapien" in den Selbstmord getrieben werden könnten. In Deutschland dürfen Homo-"Heiler" dagegen weiterhin aktiv sein: Die Bundesregierung hat erst im März erklärt, dass sie "Konversionsthreapien" zwar ablehne, aber keinen Grund sehe, diese zu verbieten (queer.de berichtete). (dk)
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