Die gleichgeschlechtlichen Ampelpärchen erstrahlen ab sofort auch im hohen Norden
Auch in Flensburg gibt es fortan sogenannte Homo-Ampeln: In der Fußgängerzone zwischen Holm und Großer Straße sind am Montag Schablonen mit "entzückenden Ampelpärchen" ("Flensburger Tageblatt") mit einer Zeremonie eingeweiht worden. Statt normalen Ampelmännchen werden gleichgeschlechtliche Pärchen gezeigt, die sich umarmen oder Händchen halten. Dank einer Ausnahmegenehmigung des Landesverkehrsministeriums darf das gleichgeschlechtliche Ampelpaar dauerhaft Fußgänger darüber informieren, ob sie stehen müssen oder gehen dürfen.
"Wir in Flensburg sind bekannt dafür, dass wir hier aktiv für eine bunte Gesellschaft stehen",erklärte Oberbürgermeisterin Simone Lange (SPD) bei der Einweihung gegenüber dem NDR. Es gebe aber dafür einen traurigen Hintergrund: So seien die homo- oder transphob motivierten Verbrechen in den letzten Jahren angestiegen, sagte Lange.
Die Idee der Ampelpärchen stammt aus Österreich. Im Vorfeld des Eurovision Song Contest 2015 wurden in Wien die ersten Homo-Ampeln installiert (queer.de berichtete). Das führte zu weltweiter Berichterstattung, was Wien dazu brachte, die eigentlich zeitlich begrenzte Aktion fortzusetzen. Die Idee wurde seitdem von mehreren Städten in Deutschland, Österreich, Großbritannien und den Niederlanden übernommen – sie verbindet ein Zeichen von Akzeptanz mit vergleichsweise kostengünstiger PR. LGBTI-Aktivisten begrüßten, dass damit die Sichtbarkeit von sexuellen Minderheiten erhöht werde.
Kritik, dass die Ampelpärchen Fußgänger verwirren könnten und so zu mehr Unfällen führten, wies die Stadt Wien mit einer Studie zurück. Darin heißt es, dass die größere Leuchtfläche der Ampelpärchen Menschen vielmehr dabei helfe, die Signale besser wahrzunehmen (queer.de berichtete). (dk)
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