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Fußball-Bundesliga
Ewald Lienen: Schwuler Spieler hätte "Kultstatus am Millerntor"
Der Cheftrainer des Zweitligisten FC St. Pauli kritisiert Homophobie im Profifußball, nimmt seinen eigenen Verein davon jedoch aus.

Ewald Lienen ist seit Dezember 2014 Cheftrainer des FC St. Pauli. (Bild: FC St. Pauli)
- 21. Mai 2017, 04:01h 2 Min.
Gegen ein schwules Coming-out in seinem Verein würde es nach Auffassung des ehemaligen Fußballprofis und heutigen Cheftrainers des FC St. Pauli, Ewald Lienen, keine Widerstände mehr geben – im Gegenteil: "Wenn sich bei St. Pauli ein Fußballer als homosexuell outen würde, der würde Kultstatus am Millerntor bekommen", meinte der 63-Jährige in einem Interview mit der "Bild am Sonntag".
Fans anderer Vereine seien jedoch nicht immer so akzeptierend, kritisierte Lienen: "Wenn der gleiche Spieler dann in ein anderes Stadion einläuft, möchte ich nicht die Hand dafür ins Feuer legen, was mit ihm passiert. Natürlich würde ich mir wünschen, dass sich das ändert."
Lienen warnt vor Rechtspopulismus
In dem Interview mit dem Boulevardblatt unterstützte Lienen ansonsten u.a. die Protestaktionen gegen den G-20-Gipfel in Hamburg und rief zum Widerstand gegen Rechtspopulisten auf. "Viele Menschen glauben diesen Stimmenfängern", sagte der Pauli-Trainer. "Das ist der Grund, dass Leute wie Marie Le Pen, hier die AfD, Wladimir Putin, vor allem aber Donald Trump nach oben kommen. Es gibt einen Riesen-Leidensdruck bei den Menschen, den viele unserer Politiker nicht mehr mitbekommen. Aber zu glauben, dass ein Paradiesvogel, dem das Geld aus den Ohren rauskommt, ihnen hilft, kommt aus einer totalen Not heraus. Da müssen wir unglaublich aufpassen und dem entgegenwirken."
Ewald Lienen ist seit 2014 Cheftrainer des FC St. Pauli. Von 1974 bis 1992 spielte er als Stürmer für Arminia Bielefeld, Borussia Mönchengladbach und den MSV Duisburg in der ersten und zweiten Fußball-Bundesliga. 1985 hatte er bei den Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen als Parteiloser erfolglos für die linke Friedensliste kandidiert. (cw)















schon damals hat das im stadion keinen der anderen fans gestört, wenn sie das mitbekamen; und das im stehplatzbereich, wo man eng an eng beieinander steht und von den nachbarn alles mithören kann.