https://queer.de/?28882
Polizeibericht
Weil sie Händchen hielten: Schwule in Berlin attackiert
Der mutmaßliche Täter, der das Paar erst verfolgt und dann einem der Männer mit Fäusten in den Rücken geschlagen haben soll, wurde vorübergehend festgenommen.

Der 45 Jahre alte mutmaßliche Täter erklärte gegenüber der Polizei, es habe ihm nicht gepasst, dass die beiden Männer Hand in Hand gelaufen seien (Bild: Guillaume Paumier / flickr)
- 22. Mai 2017, 08:30h 2 Min.
Die Berliner Polizei meldete am Montag eine weitere homophobe Straftat, die sich am Wochenende ereignete. Demnach wurde ein schwuler Mann am Sonntag im Bezirk Mitte mit Fäusten in den Rücken geschlagen.
Den Angaben des 46 Jahre alten Opfers und seines 26-jährigen Lebensgefährten zufolge seien beide Hand in Hand die Münzstraße entlang gegangen. Ein Mann lief plötzlich dicht hinter ihnen. An der Ecke Neue Schönhauser Straße habe der 46-Jährige ihn angesprochen, er solle nicht so dicht hinter ihnen laufen. Dieser habe sein Tun aber weiter fortgesetzt und dem 46-Jährigen außerdem mit den Fäusten in den Rücken geschlagen.
Alarmierten Polizisten sagte der 45 Jahre alte mutmaßliche Täter dann später, ihm habe es nicht gepasst, dass das schwule Paar Hand in Hand gelaufen sei. Geschlagen habe er den älteren Mann nicht, so seine Aussage.
Der 46-Jährige trug laut Polizeibericht allerdings leichte Verletzungen davon. Die Beamten brachten den vorläufig Festgenommenen zu einer Gefangenensammelstelle, in der er sich einer erkennungsdienstlichen Behandlung unterziehen musste. Anschließend durfte er seinen Weg fortsetzen.
Erst am Sonntag wurden in der Hauptstadt homophobe Gewalttaten in der Motzstraße sowie im Großen Tiergarten bekannt (queer.de berichtete).
Anders als in anderen Städten weist die Berliner Polizei in ihren Presseberichten regelmäßig auf mögliche homo- oder transphobe Motivationen einer Straftat hin. Laut ihrer vorläufigen Statistik wurden 2016 insgesamt 162 Delikte im Bereich "sexuelle Orientierung" gemeldet, darunter 44 Gewalttaten (2015: 105/38, 2014: 80/26, 2013: 132/46). Die Polizei und Staatsanwaltschaft der Hauptstadt besitzen eigene Ansprechpartner für LGBTI. (cw)














Und die schwarz-rote Bundesregierung sieht weiterhin weg, statt etwas dagegen zu tun.
Es muss z.B. endlich an jeder Schule mehr Aufklärung über Vielfalt geben. Und es darf keine Ausnahmen im AGG mehr geben. Auch eine rechtliche Gleichstellung ist dringend überfällig, denn in anderen Staaten hat man gesehen, dass Eheöffnung & Co auch sehr schnell die gesellschaftliche Akzeptanz erhöhen.
Aber all das ist mit Union und SPD leider nicht zu machen...