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Polizeibericht

Weil sie Händchen hielten: Schwule in Berlin attackiert

Der mutmaßliche Täter, der das Paar erst verfolgt und dann einem der Männer mit Fäusten in den Rücken geschlagen haben soll, wurde vorübergehend festgenommen.


Der 45 Jahre alte mutmaßliche Täter erklärte gegenüber der Polizei, es habe ihm nicht gepasst, dass die beiden Männer Hand in Hand gelaufen seien (Bild: Guillaume Paumier / flickr)
  • 22. Mai 2017, 08:30h 18 2 Min.

Die Berliner Polizei meldete am Montag eine weitere homophobe Straftat, die sich am Wochenende ereignete. Demnach wurde ein schwuler Mann am Sonntag im Bezirk Mitte mit Fäusten in den Rücken geschlagen.

Den Angaben des 46 Jahre alten Opfers und seines 26-jährigen Lebensgefährten zufolge seien beide Hand in Hand die Münzstraße entlang gegangen. Ein Mann lief plötzlich dicht hinter ihnen. An der Ecke Neue Schönhauser Straße habe der 46-Jährige ihn angesprochen, er solle nicht so dicht hinter ihnen laufen. Dieser habe sein Tun aber weiter fortgesetzt und dem 46-Jährigen außerdem mit den Fäusten in den Rücken geschlagen.

Alarmierten Polizisten sagte der 45 Jahre alte mutmaßliche Täter dann später, ihm habe es nicht gepasst, dass das schwule Paar Hand in Hand gelaufen sei. Geschlagen habe er den älteren Mann nicht, so seine Aussage.

Der 46-Jährige trug laut Polizeibericht allerdings leichte Verletzungen davon. Die Beamten brachten den vorläufig Festgenommenen zu einer Gefangenensammelstelle, in der er sich einer erkennungsdienstlichen Behandlung unterziehen musste. Anschließend durfte er seinen Weg fortsetzen.

- w -

Erst am Sonntag wurden in der Hauptstadt homophobe Gewalttaten in der Motzstraße sowie im Großen Tiergarten bekannt (queer.de berichtete).

Anders als in anderen Städten weist die Berliner Polizei in ihren Presseberichten regelmäßig auf mögliche homo- oder transphobe Motivationen einer Straftat hin. Laut ihrer vorläufigen Statistik wurden 2016 insgesamt 162 Delikte im Bereich "sexuelle Orientierung" gemeldet, darunter 44 Gewalttaten (2015: 105/38, 2014: 80/26, 2013: 132/46). Die Polizei und Staatsanwaltschaft der Hauptstadt besitzen eigene Ansprechpartner für LGBTI. (cw)

#1 FennekAnonym
  • 22.05.2017, 11:07h
  • Auch in Deutschland wird es immer schlimmer...

    Und die schwarz-rote Bundesregierung sieht weiterhin weg, statt etwas dagegen zu tun.

    Es muss z.B. endlich an jeder Schule mehr Aufklärung über Vielfalt geben. Und es darf keine Ausnahmen im AGG mehr geben. Auch eine rechtliche Gleichstellung ist dringend überfällig, denn in anderen Staaten hat man gesehen, dass Eheöffnung & Co auch sehr schnell die gesellschaftliche Akzeptanz erhöhen.

    Aber all das ist mit Union und SPD leider nicht zu machen...
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#2 Paulus46Anonym
  • 22.05.2017, 11:16h
  • Antwort auf #1 von Fennek
  • Es ist gut und richtig, dass die Queer.de die Polizeiberichte von Berlin diesbezüglich zumindest "teilweise" wiederspiegelt. Diese Berichte können nämlich mitunter zur Aufklärung beitragen und das Thema "homophob motivierte Straftaten" gehört leider auf die Tagesordnung, denn es dürfte allenfalls die "Spitze" eines Eisberges" sein, den wir i n den Polizeiberichten finden, denn die allermeisten homophob motivierten Straftaten, insebsondere Beleidigungsdelikte, kommen oftmals überhaupt nicht zu Strafanzeige und wenn dann werden sie nicht von der Polizei in den meisten Bundesländern als homophob in der Statistik ausgewiesen und bis auf Berlin auch nicht in den Polzeiberichten veröffentlicht.

    Es ist sehr bedauerlich, das wir beispielsweise von den homophob motivierten Straftaten aus Köln und dem Ruhrgebiet deshalb fast "Nichts" in der Gesellschaft erfahren. Das ist so wie mit der Sylvesternacht in Köln 2015: die Polizei schweigt, der WDR berichtet nicht und erst nach Tagen aufgrund der Berichte in den Sozialen Netzwerken muss der WDR dann doch berichten und die Polizei Stellung nehmen.

    Von mir gibt es hier einmal diesbezüglich ein Lob, das die Queer solche homophob motivierten Delikte mit Artikeln auswertet, das finde ich richtig und gut.
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#3 PinkPatrolAnonym
  • 22.05.2017, 11:27h
  • Man sollte demonstrativ dauernd händchenhaltend laufen und das Pfefferspray bereithalten. Wenn demnächst wieder sowas passiert, dann soll der Attackierende sehen, was er davon hat! Es reicht!
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