Darf man das Musikinstrument der australischen Ureinwohner auf diese Art zeigen? (Bild: men.com)
Eine Anfang des Monats vom schwulen US-Pornoportal men.com veröffentlichte Rammel-Szene mit dem Titel "Didgeridoo Me" hat zu Empörung und Rassismusvorwürfen geführt. Ein Bericht des australischen LGBTI-Magazins "Star Observer" vom Freitag über die knapp 20-minütige Szene führte zu weiterer heftiger Kritik in sozialen Netzwerken.
Der Grund: In der Szene wird ein Didgeridoo, ein traditionelles Blasinstrument der Aborigines, als Sex-Toy verwendet. Das Instrument wird von den australischen Ureinwohnern auch für heilige Rituale genutzt.
In der kritisierten Szene kommen die beiden Darsteller Jack Hunter und Aspen vor. Zunächst versucht Jack in einem Wohnzimmer, mit dem Didgeridoo zu musizieren. Die Lautstärke erzürnt Aspen, der gerade versucht, im Schlafzimmer nebenan einzuschlafen. Wutentbrannt kommt Aspen ins Wohnzimmer und zerbricht das Instrument. Daraufhin penetriert er seinen Partner mit dem Didgeridoo. Nach einer guten Minute legen die beiden das Instrument an die Seite und vergnügen sich nur noch miteinander.
Viele Kommentatoren ließen in sozialen Netzwerken ihrer Empörung freien Lauf: "Das ist wirklich respektlos gegenüber die Aborigines in Australien", schrieb ein Kritiker, ein anderer ergänzte: "Lacht nicht darüber, seid empört!" Der Aborigines-Aktivist Nathan Appo schrieb via Twitter: "Lasst uns hoffen, dass sie sich entschuldigen werden und dem Didgeridoo den Respekt zollen, den es verdient."
Men.com hat sich zu der Kritik bislang noch nicht geäußert.
Rassismus-Vorwürfe gegen Pornofilme sind keine Seltenheit, auch bei schwulen Labels nicht. Erst im vergangenen Monat gab es Empörung über das niederländischen Studio MaleReality, das in einem Pornofilm einen Darsteller mit einem rassistischen und sexistischen Tattoo zeigt: Zwischen Hüfte und Oberschenkel prangt beim tschechischen Pornostar Georgio Black die Abbildung eines Ku-Klux-Klan-Mitglieds im typischen weißen Kapuzengewand sowie einer nackten schwarzen Frau, die sich auf einem Ast räkelt (queer.de berichtete). (cw)
Sorry, aber ich finde es albern, Gegenstände so kultig zu verehren. Respekt sollte man Menschen gegenüber zeigen - nicht Gegenständen. Ich will nicht wissen, wieviele Leute sich jetzt über mangenden Respekt echauffieren, aber selbst gegenüber LGBTI null Respekt zeigen.
Wenn die eine Trompete, Blockflöte oder was auch immer benutzt hätten, hätte sich auch keiner beschwert.
Also ich kann da keinen Rassismus entdecken.
Wer sein Instrument anders nutzen will, wird ja nicht daran gehindert.
Ich finde die Kritik reichlich konstruiert.