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Neu bei Salzgeber
Die wahre Königin des Camp
Ralf Plegers Doku-Drama "Die Florence Foster Jenkins Story" über die schlechteste Sängerin aller Zeiten ist jetzt auf DVD erschienen.

Extravagant ausgestattete Fantasiebilder: Im Dokudrama voon Ralf Pleger schlüpft die Mezzosopranistin Joyce DiDonato in die Rolle von Florence Foster Jenkins (Bild: Edition Salzgeber)
- 23. Mai 2017, 03:15h 2 Min.
Florence Foster Jenkins gilt als die schlechteste Sängerin aller Zeiten. Dennoch macht die selbsternannte Operndiva im New York der 1920er Jahre unaufhaltsam Karriere: In ausgefallenen Kostümen und mit hemmungsloser Hingabe tritt sie vor einem stetig wachsenden Publikum auf – immer in dem Glauben, eine große Künstlerin zu sein. Sie veröffentlicht Schallplatten, wird von Fans verehrt und bricht 1944 mit ihrem legendären Auftritt in der Carnegie Hall alle Verkaufsrekorde.
In einer flamboyanten Mischung aus Drama und Dokumentarfilm erzählt "Die Florence Foster Jenkins Story" (Amazon-Affiliate-Link ) die unglaubliche Geschichte der "Königin der Dissonanzen". Der Film taucht dazu in den skurrilen Kosmos einer Frau ein, die sich unbekümmert über Geschlechterrollen und ihren gesellschaftlichen Rang hinwegsetzte und durch ihre phänomenale Talentlosigkeit und exzentrische Selbstüberschätzung zur Kultfigur und frühen Camp-Vertreterin wurde.
Zwei Klangwelten treffen aufeinander

Ein halbes Jahr nach Kinostart ist das Dokudrama nun auf DVD erhältlich
In die Rolle der schlechtesten Sängerin aller Zeiten schlüpft mit dem US-amerikanischen Opernstar Joyce DiDonato eine der besten Sängerinnen der Welt. DiDonatos Virtuosität entfaltet sich vor allem in einer Reihe prachtvoller "Tableaux vivants". In diesen extravagant ausgestatteten Fantasiebildern treffen zwei Klangwelten aufeinander: zum einen die Wunschvorstellung, die Florence Foster Jenkins von ihrer Stimme hatte, zum anderen das eigentliche Desaster ihrer Gesangskunst, das ihr Publikum zum Toben brachte.
Auf der dokumentarischen Ebene präsentiert der Film sensationelle Archivfunde und lässt namhafte Experten zu Wort kommen, die auch die dunklen Seiten von Jenkins' turbulentem Leben beleuchten. Virtuos verknüpft Regisseur Ralf Pleger ("Wagnerwahn", "Die Akte Tschaikowsky") sein vielschichtiges Dokumentarfilmmaterial mit eleganten Spielszenen, die allesamt auf originalen Quellen beruhen. Schritt für Schritt enthüllt der Film so die tragische Tiefe einer schillernden Figur. (cw/pm)
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Die Florence Foster Jenkins Story. Doku-Drama. Deutschland 2016. Regie: Ralf Pleger. Darsteller: Joyce DiDonato, Adam Benzwi, Jan Rekeszus. Laufzeit: 93 Minuten. Sprache: englisch-deutsche Originalfassung. Untertitel: Deutsch (optional). FSK 0. Edition Salzgeber.
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