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Polizeimeldung
Berlin: Homophobe Gewalt im Friseurgeschäft
Ein Angestellter eines Salons im Stadtteil Friedrichshain wurde schwulenfeindlich beleidigt und in den Nacken geschlagen.

Allein im Mai meldete die Berliner Polizei zehn Straftaten mit homophobem Hintergrund
- 31. Mai 2017, 08:08h 2 Min.
Erneut homophobe Gewalt in Berlin: Am Dienstagnachmittag beleidigte und schlug ein Unbekannter einen Angestellten eines Friseursalons im Stadtteil Friedrichshain. Dies meldete die Polizei am Mittwoch.
Den Angaben des 50 Jahre alten Mitarbeiters zufolge habe der Unbekannte gegen 14.40 Uhr das Geschäft in der Frankfurter Allee betreten, sich Gratisproben genommen und anschließend das Geschäft verlassen. Auf die Ansprache des Mitarbeiters habe er ihn homophob beleidigt, in den Nacken geschlagen und sei anschließend geflüchtet.
Der 50-Jährige klagte über Nackenschmerzen, die er gegebenenfalls selbst behandeln lassen wolle. Nähere Angaben zum mutmaßlichen Täter wurden in der Polizeimeldung nicht gemacht.
Berlin gehört zu den wenigen Städten, die mögliche homo- oder transfeindliche Hintergründe von Taten gezielt in ihren Berichten erwähnen und die Taten bis hin zu Beleidigungen publik machen. In letzter Zeit häufen sich die Fälle. Allein in diesem Monat meldete die Berliner Polizei zehn homophobe Straftaten (queer.de berichtete). Zuletzt war am vergangenen Freitag im Bezirk Neukölln ein schwuler Syrer von einer Familie attackiert worden (queer.de berichtete).
Laut vorläufiger Polizei-Statistik wurden 2016 insgesamt 162 Delikte im Bereich "sexuelle Orientierung" gemeldet, darunter 44 Gewalttaten (2015: 105/38, 2014: 80/26, 2013: 132/46). In der Gesamtschau sei kein besonderer Grund für den Anstieg im letzten Jahr auszumachen, so die Polizei, auch eine gestiegene Anzeigebereitschaft spiele in die Statistik mit herein. Im Mai hatte das Beratungstelefon Maneo zugleich seine Statistik vorgelegt, die auch wegen anderer Zählweise mehr Taten erfasst und für das gesamte Jahr 2016 291 Fälle erfasste. Ein Jahr zuvor war es auf 259 Taten gekommen.
Die Polizei und Staatsanwaltschaft der Hauptstadt besitzen eigene Ansprechpartner für LGBTI. (mize/pm)













