In der Satire-Talkrunde "Schulz & Böhmermann" auf ZDFneo wurde am Sonntag auch das Thema Homosexualität im Profifußball angeschnitten. Zu Gast bei Olli Schulz und Jan Böhmermann war u.a. der FC-Bayern-Verteidiger Mats Hummels.
Böhmermann erwähnte in der Sendung Thomas Hitzlsperger, der sich erst nach Beendigung seiner Bundesliga-Karriere geoutet hatte: "Aber der ist erst schwul geworden, als er aus dem Fußball raus ist. Das ist diese heterosexuelle Magie des Fußballs. Wenn der Mannschaftsarzt die Heteropillen wegschließt", scherzte der Moderator. Daraufhin alberte Hummels: "Du wirst erst schwul, wenn du aufhörst, 20 Jahre lang mit Männern zu duschen."
"Von keinem einzigen weiß ich es"
Anschließend ging es ernsthafter weiter: "Einer muss den Anfang machen, irgendwer Großes", meinte Hummels zu der Frage, wie das Homosexualitäts-Tabu im Fußball aufgebrochen werden könnte. Er selbst habe – "und das ist die Wahrheit" – allerdings keine Ahnung, wer in der Bundesliga schwul sei: "Von keinem einzigen weiß ich es."
Neugierig sei er natürlich schon, meinte Hummels. "Mich interessiert es tatsächlich aber selber auch", so der 28-jährige Nationalspieler: "Es interessiert mich einfach wegen meiner neugierigen Art und Weise und nicht, weil man dann denjenigen runtermachen würde."
Hitzlsperger hatte sich im Januar 2014 als erster deutscher Profispieler als schwul geoutet, in einem Interview mit der "Zeit". Seitdem engagiert er sich auf vielen Ebenen gegen Homophobie im Fußball, unter anderem als Botschafter des Projekts "Fußball für Vielfalt" der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld. Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass er "Botschafter für Vielfalt" beim DFB wird (queer.de berichtete). (cw)