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Ehrenamtspreis

Merkel zeichnet LGBTI-Schulaufklärungsprojekt SCHLAU aus

Die Bonner Ortsgruppe gehört zu 25 Projekten, die am Mittwoch im Rahmen des Wettbewerbs "startsocial" im Bundeskanzleramt geehrt wurden.


Schirmfrau Angela Merkel und Wettbewerbs-Gründer Dieter Düsedau überreichen die "startsocial"-Urkunde an Clara Vreden und Andreas Schulze von SCHLAU Bonn (Bild: startsocial e.V. / Thomas Effinger)
  • 8. Juni 2017, 10:24h 33 2 Min.

Als Schirmfrau des Wettbewerbs "startsocial" hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch im Bundeskanzleramt 25 herausragende soziale Initiativen geehrt. Zu den Ausgezeichneten gehört auch die Bonner Ortsgruppe des LGBTI-Bildungs- und Aufklärungsprojekts SCHLAU. Während sieben Projekte einen Geldpreis erhielten, musste sich SCHLAU mit einer Urkunde begnügen.

Unter dem Motto "Hilfe für Helfer" vergibt "startsocial" seit 2001 jährlich hundert viermonatige Beratungsstipendien an soziale Initiativen. In jeder Wettbewerbsrunde bringen über 500 Fach- und Führungskräfte als ehrenamtliche Coaches und Juroren ihr Know-how ein. Anhand des erzielten Projektfortschritts wählten unabhängige Juroren aus den hundert Stipendiaten die 25 überzeugendsten für die Ehrung im Bundeskanzleramt aus.


Als weitere queere Initiative befindet sich das Stuttgarter Projekt 100% Mensch unter den 25. Geehrten (Bild: startsocial e.V. / Thomas Effinger)

Aufklärung auf persönlicher Ebene

Die Aufklärungsprojekte von SCHLAU leisten in vielen deutschen Städten wertvolle Antidiskriminierungsarbeit im Bereich der geschlechtlichen und sexuellen Vielfalt. Dies geschieht in pädagogisch fundierten Workshops, die für Schulen und Jugendzentren angeboten werden.

Kernpunkt dabei ist die biografische Arbeit, das heißt alle Teammitglieder haben selbst eine Coming-out-Erfahrung und können so auf einer sehr persönlichen Ebene über die Thematik berichten. So können einerseits Vorurteile und Klischees abgebaut und Diskriminierung vorgebeugt werden, andererseits werden Werte wie Respekt, Offenheit, Vielfalt und sexuelle und geschlechtliche Selbstbestimmung vermittelt.

Von der "Demo für alle" und der AfD werden die SCHLAU-Workshops immer wieder als "Frühsexualisierung" diffamiert, aber auch in der Union sind sie nicht unumstritten. Im CSU-regierten Bayern dürfen die Initiativen nur im Beisein eines Lehrers vor eine Klasse treten (queer.de berichtete). 2014 warnte auch die CDU Niedersachsen vor "unbeaufsichtigten" Homosexuellen an Schulen (queer.de berichtete). Die SCHLAU-Projekte bitten in der Regel, auf eine Anwesenheit von Lehrern zu verzichten, um ein offeneres Gespräch mit den Schülern zu ermöglichen. (cw)

-w-

#1 AFD-WatchAnonym
  • 08.06.2017, 12:32h
  • Nicht schlecht. Die besorgten Eltern dürften wohl toben.

    "Im CSU-regierten Bayern dürfen die Initiativen nur im Beisein eines Lehrers vor eine Klasse treten."

    Oh, das ist aber eine Überraschung, nachdem die CSU in den letzten Tagen hochgelobt wurde. Sicher mögen uns die CSU-Fans erklären, warum das so ist. :-D
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#2 TolleShowAnonym
  • 08.06.2017, 12:34h
  • Wahnsinn - so kann die CDU in der Wahlphase noch versuchen, einzelne LSBTTIQ Wähler zu gewinnen. Viel Glück.
    Aber das ist längst nicht überzeugend.
  • Direktlink »
#3 Deutscher MichelAnonym
  • 08.06.2017, 12:35h
  • Und die schwulen deutschen Michels erscheinen bei sowas tatsächlich noch und lassen sich bereitwillig von der Bauchgefühl-Meisterin "mit nur Urkunde" öffentlich vorführen und erniedrigen.
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