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Kampagne "Macht doch jeder!"

Mein erster HIV-Test

Die Deutsche Aids-Hilfe empfiehlt schwulen Männern, sich mindestens einmal im Jahr auf HIV testen zu lassen. Hier erzählt Alex, wie er sich einen Ruck gab.


Alex (Bild: Johannes Berger / IWWIT)
  • 8. Juni 2017, 14:43h 22 2 Min.

Der erste Test mit 18 Jahren kostete Alex noch viel Überwindung – heute bittet er seinen Hausarzt alle sechs Monate um einen Termin. Mit diesem Text unterstützt er die neue IWWIT-Kampagne "Macht doch jeder!"

Ich lebe mit meinem Freund in Berlin in einer offenen Beziehung. Wir finden es deshalb selbstverständlich, uns mindestens einmal im Jahr auf HIV testen zu lassen. Ich bitte meinen schwulen Hausarzt inzwischen sogar halbjährlich um einen Test.

So routiniert bin ich mit dem Thema aber nicht von Anfang an umgegangen. Mein erstes Mal hat mich echte Überwindung gekostet. Ich war 18 und wohnte in Dortmund. Im Freundeskreis redeten wir über Sex und die damit verbundenen Risiken – bei viel Sekt und den "Desperate Housewives". Irgendwann bot mir mein bester Freund an, ihn zum Test zu begleiten, und ich gab mir einen Ruck.

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Damals musste ich eine Woche auf das Ergebnis warten

Damals mussten alle, die sich anonym testen lassen wollten, ins Gesundheitsamt gehen. Ich gelangte durch einen Seiteneingang in ein dunkles Treppenhaus. Neben weiteren Testwilligen warteten hier Heroinabhängige auf ihre Substitute. Keine beruhigende Atmosphäre für einen 18-Jährigen, der ohnehin schon aufgeregt war. Im Besprechungszimmer traf ich dann auf einen spröden Amtsarzt, der mir Blut abnahm und mich aufforderte, in einer Woche wiederzukommen. Keine Fragen. Kein Gespräch.

Diese Zeiten sind in den meisten deutschen Städten vorbei. Es gibt zahlreiche Teststellen, etliche sogar speziell für Schwule und Bisexuelle. Dort können sich Jungs, die noch nie beim Test waren, vor und nach dem Test beraten lassen. Außerdem gibt es heute einen Schnelltest, anders als bei mir vor zwölf Jahren. Man muss also nicht tagelang bangen und dann nochmal hingehen. Das Ganze dauert keine 30 Minuten.

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#1 seb1983
  • 08.06.2017, 20:06h
  • Horror im Gesundheitsamt Dortmund, immerhin nach Sekt und Desperate Housewifes xD
    Naja...

    Ah, beim Schnelltest sollte man bedenken dass dieser die diagnostische Lücke beträchtlich vergrößert. Wer also nicht alles sofort braucht sollte die zwei Tage auf das reguläre Ergebnis warten.
  • Direktlink »
#2 Dennis BergAnonym
  • 08.06.2017, 21:37h
  • Ich verstehe ehrlich gesagt weshalb das alles so schwer ist!

    Flyer mit folgenden Infos, für jede Region in Deutschland:

    1) Gratis HIV-Schnelltest. Wo und wann?

    2) Gratis HIV-Test. Wo und wann?

    3) Gratis HIV-PEP ("Pille danach") zu jeder Zeit: Wo und wann?

    Am besten mit Fotos, für die ganz Ängstlichen, damit man weiss, wo man hingeht.

    4) Infos über HIV-Erstsymtome. Ja, was ist das noch mal, was hat man da? Woran merkt man das überhaupt?

    5) Infos darüber, dass es mit einer GTD (Geschlechtskrankeit mit Wunden am Penis / an den Schleimhäuten) ZIGFACH wahrscheinlicher ist, dass HIV übertragen wird. Da lauert die Gefahr nämlich!!

    6) Infos darüber, das alleine eine Beschneidung das Risiko einer HIV-Infektion bereits um 60% senkt!

    7) Infos darüber, wie hoch (oder niedrig) die Infektionsquoten bei spezifischem Risokoverhalten überhaupt sind. Jeder ist für sich selber verantwortlich, wir wollen für alle das Beste, aber Informationen sollten an erster Stelle stehen.

    Usw.

    Das sind ganz konkrete Infos, die Leuten gegeben werden müssen, nicht bloss seichte Sprüche und irgendwelche Pillen für 800 Euro!

    Und wieso gibt's das nicht, zum Beispiel für Dortmund? Wo muss ich hin, Hallo?
  • Direktlink »
#3 Dennis BergAnonym

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