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Offizielle Liste der Polizei

Der Regenbogenkiez gehört zu den zehn gefährlichsten Orten Berlins

Das Viertel am Nollendorfplatz wurde von der Polizei als "kriminalitätsbelasteter Ort" eingestuft – Personen dürfen dort ohne Anlass kontrolliert werden.


Regenbogenfahne am U-Bahnhof Nollendorfplatz in Berlin (Bild: Oh-Berlin.com / flickr)
  • 9. Juni 2017, 04:56h 40 2 Min.

Auf Anordnung des rot-rot-grünen Senats hat die Berliner Polizei ihre bislang geheime Liste der kriminalitätsbelasteten Orte (kbO) veröffentlicht. Zu den zehn besonders gefährlichen Gegenden der Hauptstadt gehören demnach auch "Schöneberg-Nord im Bereich Nollendorfplatz und Teile des so genannten 'Regenbogenkiezes'".

Die Einstufung als kbO setzt nach Angaben der Polizei voraus, "dass dort Straftaten von erheblicher Bedeutung begangen werden". So wurden im Nollendorfkiez laut einem Bericht der "Berliner Morgenpost" im Zeitraum zwischen Mai 2016 und März 2017 insgesamt zwölf Fälle schwerer homophober Hasskriminalität angezeigt – im vergleichbaren Zeitraum ein Jahr zuvor war es nur ein Fall. Außerdem kam es zu 2.276 Diebstählen, 167 Sachbeschädigungen, 113 Beleidigungen, 70 Raubtaten und 38 Bedrohungen.

Für viele Diebstahlsdelikte waren sogenannte Antänzer verantwortlich – erst am vergangenen Wochenende wurden etwa zwei Jugendliche im Viertel geschnappt (queer.de berichtete).

Auch Kleiner Tiergarten und Kottbusser Tor auf der Liste

Auf der Liste der zehn kriminalitätsbelasteten Orte stehen mit dem Kleinen Tiergarten (Cruising) und dem Kottbusser Tor (Szenebars "Möbel Olfe" und "Südblock") zwei weitere Gegenden, die für die queere Community in Berlin eine Rolle spielen. Während der Kleine Tiergarten vor allem als Drogen-Umschlagplatz bekannt ist, wurden am "Kotti" mehr Rohheits- und Diebstahlsdelikte festgestellt.

Als ebenfalls gefährlich gelten der Alexanderplatz in Mitte sowie der Hermannplatz in Neukölln, wo in den vergangenen Monaten auch homophobe Straftaten angezeigt wurden (queer.de berichtete).

Die Einstufung bestimmter Gegenden als kbO soll der Prävention dienen. Nach dem Allgemeinen Sicherheits- und Ordnungsgesetz dürfen Polizisten dort Personen durchsuchen und ihre Identität feststellen, ohne dass es einen konkreten Anlass gibt.

Die Liste der kriminalitätsbelasteten Orte wird nach Angaben der Polizei regelmäßig überprüft. Sobald die Zahl der erfassten Straftaten zurückgehe und sich die Sicherheitslage in diesem Bereich nachhaltig verbessere, werde der kbO-Status wieder aufgehoben. (cw)

-w-

#1 RobinAnonym
  • 09.06.2017, 09:17h
  • Ist das kein Armutszeugnis für Deutschland?

    Und statt nach jahrzehntelanger Untätigkeit endlich aktiv zu werden, gibt es von der Politik nur ein "Weiter so".
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#2 ooooAnonym
#3 JustusAnonym
  • 09.06.2017, 10:55h
  • Antwort auf #1 von Robin
  • Ja, es muss sich endlich einiges grundlegend ändern.

    1. Wir brauchen endlich mehr Aufklärung an Schulen, damit sich Hass gar nicht erst entwickeln kann.

    2. Wir brauchen endlich volle rechtliche Gleichstellung. In allen Staaten, wo die Ehe geöffnet wurde, hat dies auch die gesellschaftliche Akzeptanz massiv erhöht.

    3. Wir brauchen endlich einen besseren Diskriminierungsschutz. Solange es dort noch Ausnahmen gibt (z.B. für Religionen) werden sie auch genutzt. Und wenn in einem Bereich Ausnahmen gelten, wollen andere das auch für sich. Es entsteht ein gesellschaftliches Klima, dass Diskriminierung eben doch okay ist.

    4. Es muss endlich ein Verbot dieser "Homo-Heilungs"-Therapien geben. Diese Gehirnwäsche hinterlässt schwerste psychische Schäden bis hin zum Suizid und es signalisiert, dass Homosexualität ein Makel sei, den man beseitigen müsse. Auch dies hat natürlich, neben dem individuellen Schicksal des Betroffenen, auch direkte und indirekte Auswirkungen auf die gesellschaftliche Stimmung.

    Natürlich kann man noch einiges mehr tun, aber das wären die ersten notwendigen Schritte, ohne die alle anderen Schritte sinnlos sind. Das wäre die Grundlage, auf der man dann mit weiteren Maßnahmen aufbauen könnte.
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