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Homophobie im Sauerland
"Ich habe keinen schwulen Sohn!"
Der neue Kurzfilm "Semicolon" thematisiert ein dramatisches Coming-out in der deutschen Provinz – Regisseur Pascal Mörchen will jungen LGBTI Mut machen.

Pascal Mörchens Film "Semicolon" erzählt die Geschichte von Timo, der kurz vorm Selbstmord steht (Bild: queerblick e.V. / S. Geis)
- 20. Juni 2017, 04:41h 2 Min.
Wie ist es, in einer Welt aufzuwachsen, in der es keine queere Jugendgruppe gibt, keine Szene und in der auch sonst wenig LGBTI sichtbar sind? Dieser Frage geht der neueste Kurzfilm "Semicolon" vom Medienprojekt queerblick nach.
Der Film erzählt die Geschichte von Timo, Schüler aus dem Sauerland und schwul. Das weiß allerdings bisher noch niemand. Doch dann entdeckt seine Mutter, auf welchen Webseiten Timo surft, und stellt ihn zur Rede. Und auch das Coming-out bei seinen Freunden läuft nur mäßig gut; von einer anonymen homophoben Drohung einmal ganz zu schweigen.
Drehbuch von einem Sauerländer selbst
Das Drehbuch zum Kurzfilm hat Pascal Mörchen geschrieben. Er kommt selbst aus Menden im Sauerland und hatte die Idee zum Film. "Die Story ist erfunden, aber das Setting ist meine eigene Lebensrealität", sagt Pascal. Er wollte in dem Film Themen präsentieren, die ihm auch selbst als Jugendlicher beschäftigt haben. 19 Jahre war er damals alt.

Szene von den Dreharbeiten (Bild: queerblick e.V. / S. Geis)
In nur einer Woche schrieb das komplette Drehbuch zusammen und stand zwei Monate später mit vielen Jugendlichen am Set. "Das war der Sprung ins kalte Wasser. Ich habe sehr viel davon mitgenommen. Ich würde es immer wieder tun." Sowohl Kamera, Regie als auch Schnitt und Effekte hat Pascal allein übernommen. Herausgekommen sind dabei 27 Minuten. Es ist der bisher längste Kurzfilm, der bei queerblick entstanden ist.
Das Semicolon steht für den Neuanfang
Ein Thema im Film dürfte besonders polarisieren. Gleich zu Einstieg sieht man, wie Timo (Christoph Stuhlmann) Tabletten schluckt. Suizidversuch. Ein leidvolles Thema. Schwule, lesbische, bisexuelle und trans* Jugendliche versuchen sich häufiger das Leben zu nehmen als heterosexuelle Gleichaltrige.
"Semicolon" will deutlich machen, dass man sich so sehr ins Abseits gedrängt fühlen kann, dass der Selbstmord als vermeintlich einzige Option erscheint. "Egal wie schlecht es geht, irgendwas kommt immer, was besser ist. Es geht immer weiter", sagt Pascal. Deswegen hat er ganz bewusst den Filmtitel "Semicolon" gewählt. "Ein Semikolon steht für einen Satz, den der Autor beenden könnte, aber sich dazu entschieden hat, es nicht zu tun. Jeder von uns ist Autor seines eigenes Leben – und der Satz ist dein Leben." (cw/pm)
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Also ich hab jetzt net grad Angst dass meine Mutti mich verprügelt...
...aber woher wissen die, welche Websiten man besucht?? Und kann man/ich das abschalten?
Ich mach nix schlimmes im Grunde im Web, aber ich surf schon mal rum, wenn ich vllt. besser inner Uni / Vorlesung wär.