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Australien
Boy George: Mit YMCA für die Ehe-Öffnung
In Zusammenarbeit mit der christlichen Organisation YMCA stellt Boy George den Kultsong aus den Siebzigern einer neuen Generation vor – und wirbt so für die Ehe für alle.

Eva Rinaldi / flickr) Boy George setzt sich in Australien für die Öffnung der Ehe für Schwule und Lesben ein (Bild:
- 20. Juni 2017, 15:54h 2 Min.
Der britische Popsänger Boy George hat "YMCA", den Kult-Song der Village People aus dem Jahr 1978, neu aufgenommen. Am Montag wurde das Lied samt Video veröffentlicht.
Die Idee für die Aufnahme hatte der christliche Jugendverein YMCA Australia, der mit dem Song seine Kampagne "Why Not?" bekannt machen will. Die Kampagne soll drei Themen ansprechen, die der Jugend von heute besonders unter den Nägeln brennen würden – nämlich die Ehe für alle, Jugendarbeitslosigkeit sowie psychische Probleme bei Jugendlichen. Auf der Youtube-Seite von YMCA Australia erscheint daher das Video mit den einleitenden Worten: "40 Jahre lang ist in diesem Lied über uns gesprochen worden. Jetzt wollen wir es nutzen, um zu euch zu sprechen."
Gegenüber der australischen Zeitung "Daily Telegraph" sagte Boy George, dass er aus Ehrfurcht vor dem Song zunächst gezögert habe, eine Anfrage von YMCA Australia anzunehmen und das Lied zu covern. Er hoffe nun, dass sich nun auch Australien endlich durchringt, wie sein Heimatland England die Ehe für Schwule und Lesben zu öffnen. Boy George ist Down Under als einer der Juroren der Castingshow "The Voice" medial präsent.
Melinda Crole, die Chefin von YMCA Australia, erklärte gegenüber dem britischen "Guardian", man habe den Song und das Thema Ehe-Öffnung genutzt, weil beides in Gesprächen mit Jugendlichen gut angekommen sei. Außerdem sei die Ehe-Öffnung gut für die Gesundheit: "Untersuchungen zeigen, dass es eine Verbindung zwischen der Ehe für alle und psychischer Gesundheit gibt – wir sind bereit, uns dafür einzusetzen."
Die deutsche Version des YMCA, der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM), hat im April für Schlagzeilen gesorgt, als er sich vom homophoben Förderverein Schloss Mansfeld distanzierte (queer.de berichtete). Aber nicht immer gibt sich der CVJM LGBTI-freundlich: 2008 unterstützte der Verein ein Homo-"Heiler"-Seminar beim Bremer Jugendkongress Christival, 2011 lehnte das CVJM-Kolleg die Segnung eines Mannes wegen dessen Homosexualität ab (queer.de berichtete). (dk)
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Wikipedia: Anfang Dezember 2008 wurde Boy George wegen Freiheitsberaubung verurteilt, weil er 2007 in seiner Londoner Wohnung einen Callboy an eine Wand gekettet und dann, als dieser sich befreien und fliehen konnte, ihn auf der Flucht mit der Kette geschlagen hatte. Das Strafmaß für die Tat, die unter Drogeneinfluss geschah, wurde am 16. Januar 2009 auf 15 Monate Freiheitsentzug festgelegt. Boy George verbrachte vier Monate im Gefängnis und wurde im Mai 2009 vorzeitig aus der Haft entlassen.
Pfui!