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Gallup-Studie
USA: Ehe für alle führt zu LGBT-Hochzeitsboom
Über zehn Prozent der LGBT-Bevölkerung der Vereinigten Staaten sind inzwischen mit einem gleichgeschlechtlichen Partner in den Hafen der Ehe eingelaufen. Heute gibt es mehr verheiratete Schwule und Lesben als solche, die in "wilder Ehe" zusammenleben.

Inzwischen ist die gleichgeschlechtliche Ehe so amerikanisch wie McDonald's und Apple Pie (Bild: Blavou - Wedding Photography / flickr)
- 23. Juni 2017, 10:05h 2 Min.
Zwei Jahre nach der einschneidenden Entscheidung des amerikanischen Supreme Courts, die Ehe für Schwule und Lesben landesweit zu öffnen, wird das Heiraten unter der lesbischen, schwulen, bi- und transsexuellen Bevölkerung der USA immer beliebter: Laut einer aktuellen Studie von Gallup, die auf der Befragung von über 350.000 Amerikanern beruht, erklärten 10,2 Prozent der LGBT-Bevölkerung, sie seien mit einem gleichgeschlechtlichen Partner verheiratet. Das bedeutet einen Anstieg von mehr als zwei Prozentpunkten innerhalb von zwei Jahren.
Demgegenüber ist die Zahl der zusammenlebenden gleichgeschlechtlichen Paare ohne Eheschein gefallen – von 12,8 Prozent auf 6,6 Prozent. Auch die Zahl der mit einem verschiedengeschlechtlichen Partner verheirateten LGBT hat abgenommen, liegt aber mit 13,1 Prozent noch immer über der Zahl der gleichgeschlechtlich Verheirateten.
Die Zahlen legen nahe, dass in diesem Jahr erstmals die Mehrheit von LGBT, die mit ihrem gleichgeschlechtlichen Partner eine Wohnung oder ein Haus teilen, in einer "Gay Marriage" leben: Deren Anteil hat sich binnen zwei Jahren von 38 auf 61 Prozent erhöht.

Bild: Gallup
"Das Wachstum von gleichgeschlechtlichen Ehen wird sich wahrscheinlich fortsetzen", kommentierte Gallup die Befragung. "Jüngere Erwachsene, von denen viele unabhängig von ihrer sexuellen Identität nicht ans Heiraten denken, identifizieren sich überproportional als LGBT." Das könnte auch der Grund dafür sein, dass innerhalb von zwei Jahren die Zahl der Singles unter LGBT von 47 auf 56 Prozent gestiegen ist.
"Wenn diese Gruppe älter wird, wird sich ihre Lebenssituation ändern und viele könnten heiraten. Zudem werden zukünftige Generationen von erwachsenen LGBT in einer Zeit aufgewachsen sein, in denen es keine rechtlichen Restriktionen mehr für die Eheschließung gibt." Damit änderten sich auch die gesellschaftlichen Normen und es sei wahrscheinlich, "dass LGBT-Amerikaner in größeren Zahlen heiraten werden als die Generationen vor ihnen." (dk)














Viele Leute wollen halt keine Ehe 2. Klasse namens "Eingetragene Lebenspartnerschaft" (alleine schon der Name klingt wie eine DIN-Norm), sondern warten auf die echte Gleichstellung.