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Schweigen

Union lässt LGBTI-Rechte im Wahlprogramm links liegen

Wörter wie "schwul", "lesbisch" oder "gleichgeschlechtlich" sucht man im Wahlprogramm von CDU und CSU vergeblich.


Angela Merkel und Horst Seehofer stellen das gemeinsame Programm vor. Motto: "Für ein Deutschland, in dem wir gut und gerne leben" (Bild: Screenshot ZDF)

  • 3. Juli 2017, 15:46h 33 2 Min.

In dem am Montag veröffentlichten gemeinsamen "Regierungsprogramm" (PDF) von CDU und CSU kommen die Rechte von sexuellen und geschlechtlichen Minderheiten praktisch nicht vor. Das Programm zur Bundestagswahl, das nach langem Streit einstimmig von den Spitzen der beiden Parteien verabschiedet wurde, stellten CDU-Chefin Angela Merkel und ihr CSU-Pendant Horst Seehofer am Nachmittag in Berlin vor.

In dem Papier mit 75 Seiten wird nur einmal auf Schwule und Lesben eingegangen. Im Kapitel zu Familien heißt es, dass die Union kein bestimmtes Familienmodell vorschreibe und unterschiedliche Formen des Zusammenlebens respektiere. Spezifisch werden nur – die nach der drei Tage vor der Programmvorstellung vom Bundestag beschlossenen Ehe-Öffnung in Kürze obsoleten – Lebenspartnerschaften erwähnt: "Verantwortung wird auch in anderen Formen des Zusammenlebens, die auf Dauer angelegt sind, übernommen und gelebt: Zum Beispiel durch Alleinerziehende, Patchwork-Familien, nicht-eheliche Lebensgemeinschaften und die bestehenden eingetragenen Lebenspartnerschaften."

Große Unterschiede zu anderen demokratischen Parteien

Das gesamte Programm enthält keine Bezüge zur Ehe für alle, zum Transsexuellengesetz oder zum Kampf gegen Homo- und Transphobie – Begriffe wie "LGBTI", "schwul", "lesbisch" oder "gleichgeschlechtlich" kommen überhaupt nicht vor. Damit unterscheidet sich das Wahlprogramm von CDU und CSU diametral von dem des derzeitigen Koalitionspartners SPD (PDF): Die Sozialdemokraten haben dem Thema "Vielfältige Lebensrealitäten anerkennen" ein ganzes Kapitel gewidmet. Darin wird unter anderem ein Reform des Transsexuellenrechts und die Aufnahme des Merkmals "sexuelle Identität" in den Antidiskriminierungsartikel des Grundgesetzes gefordert. Auch in den Programmen von Linken, Grünen und FDP (PDF) spielen LGBTI-Rechte eine Rolle.

Im Zentrum des Unionsprogramms stehen milliardenschwere Steuerentlastungen sowie das Versprechen auf Vollbeschäftigung bis 2025. Investieren wollen die beiden Parteien besonders in die innere Sicherheit, die Förderung von Wohnungsneubau und die Forschung. Die CSU will außerdem noch einen eigenen "Bayernplan" herausbringen, der sich vom gemeinsamen Programm absetzen soll. Parteichef Seehofer hat angekündigt, dass darin eine Obergrenze für Flüchtlinge enthalten sein soll, die von der Kanzlerin abgelehnt wird. (dk)

-w-

#1 SebiAnonym
#2 BilderrätselAnonym
  • 03.07.2017, 18:16h
  • Hübsch, wie die beiden Vorzeigevertreter traditioneller Familienwerte dort stehen:

    Die eine in einer Ehe mit getrennten Nachnamen und ohne Kinder.

    Der andere mit diversen ehelichen und außerehelichen Kindern.

    Beide die Reiehn fest geschlossen und gläubig in der Verehrung von Religionsvertretern, die nicht heiraten dürfen, keine Familie gründen können und die Jungs und Mädchen sexuell missbrauchen.

    Was anmutet wie Realsatire ist die bittere Realität der Kirchenrepublik Deutschland.
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#3 Tommy0607
  • 03.07.2017, 18:17hEtzbach
  • Wenn diese Christlichen Parteien so ein Theater gegen der Ehe für Alle machen, dann wird es nur lächerlich .
    Denn diese "Ehe " gibt es schon in einigen Ländern..
    Es ist unfasstbar wie Deutschland so altmodisch ist .
    Ein Vorbild für Europa ? Nie und Nimmer !
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