Hamburg will 2020 pünktlich zum 40-jährigen CSD-Jubiläum in der Hansestadt mit ganz Europa feiern (Bild: Andreas Gerhold / flickr)
Die Hamburgische Bürgerschaft wird am 12. Juli über einen interfraktionellen Antrag (PDF) zur Bewerbung des Hamburg Pride e.V. für den Europride 2020 abstimmen. Eine Mehrheit ist sicher, da SPD, CDU, Grüne, Linke und FDP den Antrag gemeinsam ins Parlament eingebracht haben – also alle in der Bürgerschaft vertretenen Parteien mit Ausnahme der AfD.
Die Hamburger Pride-Veranstalter hatten vergangenes Jahr ihre Bewerbung für den Europa-CSD bekannt gegeben (queer.de berichtete). Bereits seit 1992 wird der Titel "Europride" alljährlich vergeben. Dieser CSD wird dann größer angelegt und es gibt ein breiteres Rahmenprogramm, um internationale Beachtung zu erreichen. Der letzte deutsche Europride fand 2004 ebenfalls in Hamburg statt. Zuvor hatten bereits Köln (2002) und Berlin (1993) den Kontintal-CSD veranstaltet.
Da in diesem Jahr der Worldpride in Madrid – und damit in einer europäischen Metrotople – stattfand, wurde der Titel Europride 2017 nicht zusätzlich vergeben. Im kommenden Jahr werden Stockholm und Göteborg den Europride gemeinsam veranstalten, 2019 ist Wien dran.
"Zeichen für Toleranz und Akzeptanz"
"Das 40-jährige CSD-Jubiläum in Hamburg ist ein denkwürdiger Anlass, um den Europride 2020 in der Hansestadt auszurichten", begründete Franziska Grunwaldt, die Hamburger CDU-Fachsprecherin für Gleichstellung, das Engagement. Sie würde sich freuen, wenn durch den Europride 2020 "ein Zeichen der Toleranz und Akzeptanz von Hamburg" ausgehe. Laut der sozialdemokratischen LGBTI-Sprecherin Annkathrin Kammeyer würde der Europride "ein weiteres starkes Zeichen für unsere bunte, tolerante und weltoffene Stadt" setzen.
Der Hamburger CSD-Chef Stefan Mielchen begrüßte die Unterstützung der Politik. "Damit wird unser Ziel, den Europride 2020 nach Hamburg zu holen, zu einer Angelegenheit mit großer politischer Bandbreite", so Mielchen am Montag.
Die Entscheidung über den Austragungsort wird im September in Göteborg beim Treffen der europäischen CSD-Organisatoren fallen. Neben Hamburg haben sich auch Bergen, Brüssel und Thessaloniki um die Austragung des Europride 2020 beworben. (dk)
Jetzt wo in Deutschland die Ehe geöffnet ist, kann der Europride gerne kommen, da der meiner Meinung nach nur in Staaten sollte, die auch die Ehe geöffnet haben. Wieso sollten Staaten an uns verdienen, die uns diskriminieren?!