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Umfrage

Österreich: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

In Österreich ist die Gleichstellung von Schwulen und Lesben im Ehe-Recht zwar vor der Wahl im Herbst gescheitert, eine deutliche Mehrheit der Bürger unterstützt aber die Ehe für alle – sogar unter FPÖ-Anhängern gibt es eine relative Mehrheit.


Wird Österreich der Entscheidung Deutschlands folgen und Schwule und Lesben im Ehe-Recht gleichstellen? (Bild: jamescridland / flickr / by 2.0)
  • 10. Juli 2017, 10:43h 14 3 Min.

Laut einer am Sonntag veröffentlichten Umfrage des Nachrichtenmagazins "Österreich" wünscht sich die Mehrheit der Bevölkerung zwischen Dornbirn und Eisenstadt die Öffnung der Ehe für Schwule und Lesben. Demnach unterstützen derzeit 59 Prozent der Österreicher die Ehe für alle, nur 25 Prozent lehnen sie ab. 16 Prozent der Befragten machten keine Angaben. Die Umfrage wurde zwischen dem 4. und 6. Juli durchgeführt, also nach der historischen Entscheidung des Deutschen Bundestages, die Ehe zu öffnen (queer.de berichtete).

Bei den Anhängern der Parteien gibt es große Unterschiede: Am meisten unterstützen die Fans der liberalen NEOS die Ehe-Öffnung – 79 Prozent der NEOS-Wähler sprachen sich dafür aus, nur sieben Prozent wollten am Ehe-Verbot festhalten. Auch bei den Grünen (73 Prozent), der sozialdemokratischen SPÖ (71 Prozent) und der konservativen ÖVP-"Liste Sebastian Kurz" (55 Prozent) gab es eine Mehrheit für die Ehe-Öffnung – obwohl sich Spitzenkandidat Sebastian Kurz erst vergangenen Monat in einem TV-Interview gegen die Ehe für alle ausgesprochen hat (queer.de berichtete).

Am schwersten tun sich die Wähler der rechtspopulistischen FPÖ: Lediglich 46 Prozent der Partei-Anhänger sprachen sich für die Ehe für alle aus. Eine ablehnende Haltung haben 37 Prozent. Die Zahlen sind jedoch überraschend für eine Partei, die eine Gleichbehandlung von Schwulen und Lesben kategorisch ablehnt und sich mit Homophobie einen Namen gemacht hat; so hatte FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache Homosexualität als "Krankheit" bezeichnet.

Junge und Frauen sind Ehe-für-alle-Fans

Zudem zeigt die Umfrage, dass insbesondere jüngere Wähler und Frauen die Ehe für alle unterstützen. Bei den unter 30-Jährigen liegt die Zustimmungsrate bei 77 Prozent, bei den über 50-Jährigen sinkt sie auf 52 Prozent. Groß ist auch der Unterschied zwischen Männern (51 Prozent) und Frauen (68 Prozent).

In den letzten Monaten gab es in Österreich eine Debatte um die Ehe für alle. Allerdings verhinderte eine Ablehnungsfront aus ÖVP, FPÖ und der Partei "Team Stronach" die Gleichstellung – die drei Parteien verfügen derzeit über 95 der 183 Sitze im Nationalrat. Befürworter der Ehe für alle hoffen auf ein gutes Abschneiden der LGBTI-freundlichen Parteien bei der nächsten Nationalratswahl am 15. Oktober. SPÖ-Bundeskanzler Christian Kern versprach beim Vienna Pride vergangenen Monat, sich für die Ehe-Öffnung einzusetzen (queer.de berichtete).

In Österreich dürfen Schwule und Lesben seit 2010 ihre Partnerschaften eintragen lassen. Wie in Deutschland enthielt das Gesetz zunächst weit mehr Pflichten als Rechte, wurde jedoch in den letzten Jahren mehr und mehr angeglichen. So entschied der österreichische Verfassungsgerichtshof bereits 2015, dass das Adoptionsverbot für verpartnerte Paare gegen die Bundesverfassung verstößt (queer.de berichtete). (dk)

#1 OrthogonalfrontAnonym
  • 10.07.2017, 11:06h
  • "nur 25 Prozent lehnen sie ab"

    Erschreckend, dass immer noch ein Viertel (!) der Bevölkerung etwas ablehnt was absolut nichts mit ihnen zu tun hat, aber einen ganzen Teil der Gesellschaft sehr glücklich machen würde. Das ist Homophobie und sonst gar nichts.
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#2 PatroklosEhemaliges Profil
  • 10.07.2017, 11:08h
  • Bei den FPÖ-Anhängern findet die "Ehe für Alle" eine relative Mehrheit - finde den Fehler!
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#3 Simon HAnonym
  • 10.07.2017, 11:16h
  • Wie lange will die österreichische Regierung noch den Willen des Volkssouveräns ignorieren?

    Manche Politiker vergessen, dass sie nicht gewählt wurden, um dann wie Sonnenkönige ungestört ihren Willen durchsetzen zu können, sondern um den Willen des Volkes umzusetzen!!

    Es wird Zeit...

    Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben... (und der Wähler...)
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