Erzbischof Charles Scicluna hat wacker gegen die Ehe-Öffnung gepredigt
Die katholische Kirche hält international an ihrer Ablehnungsfront gegen die Gleichbehandlung von Schwulen und Lesben im Ehe-Recht fest. Empört zeigten sich etwa am Donnerstag die beiden katholischen Bischöfe von Malta anlässlich der fast einstimmigen Entscheidung des Parlaments, die Ehe zu öffnen: "Trotz des Gesetzes – welches Ungleiches als gleich ansieht, obwohl es nicht gleich ist – wird die Ehe immer der alleinige Bund zwischen einem Mann und einer Frau sein, der offen ist für die Zeugung von Kindern. Die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau ist das Modell, das immer von der Menschheit angenommen wurde und nicht nur die christliche Vision der Ehe", heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Pressemitteilung von Erzbischof Charles Scicluna und Bischof Mario Grech.
Zwar respektiere die Kirche "die Würde jeder Person". Gleichzeitig warnten die Bischöfe aber davor, dass die Ehe-Öffnung und weitere Entscheidungen etwa zur Samenspende Kindern schaden könne.
Bereits am Sonntag hatte Erzbischof Scicluna nach Angaben der Katholischen Presseagentur KAP in einer Predigt bildlich erklärt, wie verschieden Homo- und Heterosexuelle seien. Diesen Unterschied dürfe man nicht einebnen: "Ich kann entscheiden, dass ein Apfelbaum und ein Orangenbaum mit gleichem Namen benannt werden. Aber ein Apfelbaum bleibt trotzdem ein Apfelbaum, ein Orangenbaum immer noch ein Orangenbaum, und eine Ehe bleibt – was auch immer das Gesetz sagt – die ewige Vereinigung nur zwischen einem Mann und einer Frau."
Auch in anderen Ländern haben sich hochrangige Bischöfe diese Woche gegen die Ehe-Öffnung ausgesprochen. So beklagte der österreichische Bischof Klaus Küng in einem Kommentar in den "Niederösterreichischen Nachrichten", es sei generell nicht sinnvoll, "außerrechtliche Partikularinteressen mit Hilfe staatlicher Gesetze zum verbindlichen Maßstab für alle zu machen." Selbst eine Mehrheit in der Bevölkerung sei keine Legitimation für "ethisch heikle Fragen" wie die Ehe für alle.
US-Bischof: Homosexuelle müssen zur "Wandlung" bewegt werden
Auch in den USA, die Homo-Paare bereits 2015 landesweit im Ehe-Recht gleichgestellt haben, kämpft die katholische Kirche weiter gegen die Gleichbehandlung. So kritisierte Charles Chaput, der Erzbischof von Philadelphia, auf "Catholic Philly" den in den USA durch Talkshowauftritte bekannten Jesuitenpater James Martin, der in seinem Buch "Building Bridges" zum Respekt gegenüber Homosexuellen aufruft. Wenn die Bibel wahr sei, dürfe die Kirche Menschen in "unkeuschen Beziehungen" nicht nur "Bestätigung" entgegenbringen, sondern müsse sie zur "Wandlung" bewegen, forderte Chaput.
Bereits letzten Monat hatte Thomas Paprocki, der Bischof von Springfield im Bundesstaat Illinois, angeordnet, dass Katholiken vom Abendmahl ausgeschlossen werden müssten, wenn sie "öffentlich" in gleichgeschlechtlichen Ehen lebten. Der Bischof hatte bereits vor vier Jahren erfolglos einen Exorzismus gegen die Ehe für alle durchgeführt (queer.de berichtete) – in Illinois dürfen gleichgeschlechtliche Paare aber immer noch heiraten.
"Missbrauch des Ehebegriffs"
Auch die deutschen Bischöfe hatten vor zwei Wochen den Beschluss des Bundestages, die Ehe für Schwule und Lesben zu öffnen, scharf kritisiert (queer.de berichtete). Die Ablehnung wird derzeit auch in katholischen Publikationen weiterverbreitet – dabei werden gerne aufwiegelnde Worte wie "Missbrauch" verwendet. So bezeichnet Eberhard Schockenhoff, katholischer Priester, Professor für Moraltheologie an der Uni Freiburg und Mitglied des Ethikrates, die Ehe für alle in einer Publikation des Erzbistums Freiburg als "Missbrauch des Ehebegriffs". (dk)
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Eine pedophiles bewustseinsprinzip das durch psychische manipulation das gesunde (hetero,bi)bewustsein das nie homophob war (antike) unterjocht hat und jahrhundertelange verfolgung und tötung von homosexuellen ausserhalb der kirchenmauern vorangetrieben hat..SOWAS VON KRANK DIESE SUBJEKTE!!