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Präsidententochter erfüllt Hoffnungen nicht
Ivanka Trump: LGBTI-Aktivistin a.D.
Ivanka Trump galt lange als mäßigender Einfluss auf ihren Vater, die eine Einschränkung von LGBTI-Rechten verhindern werde. Das war wohl ein Trugschluss.

Ivanka Trump unterstützt ihren Vater bedingungslos – und opfert dabei offenbar gerne ihre Überzeugungen (Bild: Michael Vadon / flickr)
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1. August 2017, 14:33h 2 Min.
Noch Anfang Juni bedankten sich die Log Cabin Republicans, die LGBTI-Vertretung der Trump-Partei, artig bei Präsidententochter Ivanka Trump, als sie anlässlich der CSD-Saison ein paar warme Worte via Twitter verteilte. Dass ihr Vater als US-Präsident erstmals seit 2008 keinen offiziellen "Pride Month" proklamierte, interessierte die Log-Cabin-Fraktion damals weniger.
/ LogCabinGOPThank you to @IvankaTrump for your #PrideMonth message! pic.twitter.com/3rVx4aFkFx
— LogCabinRepublicans (@LogCabinGOP) June 2, 2017
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Ivanka diente unter LGBTI-Fans des Präsidenten in stürmischen Zeiten oft als Garant dafür, dass es unter seiner Herrschaft nicht zu einem Abbau der Grundrechte für Homo- und Transsexuelle kommen werde. Noch im Februar ließen Quellen aus dem Weißen Haus verlautbaren, dass die 35-Jährige, die offizielle Beraterin im Weißen Haus ist, ihrem Vater ein homophobes Dekret ausgeredet habe (queer.de berichtete).
Doch inzwischen geht Präsident Trump offen gegen LGBTI-Rechte vor: Er sprach nicht nur einen Trans-Bann für das US-Militär aus, sondern ernannte auch zwei ausgesprochene Homo-Hasser zu Botschaftern – und das sind nur die präsidialen Aktionen der vergangenen Woche.
Ivanka erfuhr via Twitter vom Trans-Verbot
Laut "Politico" berichten nun aber Insider, dass der Einfluss von Ivanka Trump in Bezug auf LGBTI-Rechte Richtung Null tendiere. Die als sozial-liberal beschriebene 35-Jährige sei von ihrem Vater nicht einmal im Vorfeld über das Trans-Verbot informiert worden: "Angestellte im Weißen Haus sagten, die 'first daughter' war überrascht über das Posting ihres Vaters – in der Vergangenheit war Trump ein Unterstützer von Homo-Rechten. Ivanka Trump hat nach Angaben dieser Angestellten erst von der Entscheidung erfahren, als sie den Tweet ihres Vaters auf ihrem Mobiltelefon sah."
"Taten sagen mehr als Worte", erklärte Sarah McBride von der LGBTI-Organisation "Human Rights Campaign" als Reaktion auf die angebliche LGBTI-Freundlichkeit der Präsidententochter. "Entweder ist Ivanka ineffektiv in ihren Anliegen oder ihre Stimme schert den Präsidenten weniger, als ihr lieb ist."
In der US-Presse führte die schwache Position der 35-Jährigen bereits zu Kritik und Spott. Ivanka habe sich zwar in der Vergangenheit oft LGBTI-freundlich geäußert, habe allerdings nie gelernt, ihrem Vater zu widersprechen. In einem Kommentar wurde sie in der "Salt Lake Tribune" etwa als Teil des Problems, nicht Teil der Lösung bezeichnet. Am besten umschrieb das Nachrichtenmagazin "Newsweek" das Dilemma der Trump-Tochter: "Ivanka Trump unterstützt LGBT, solange sie ihren Vater, den Präsidenten, nicht herausfordern muss."















Es gibt nun einmal Menschen und ganze politische Lager bzw. Religionen, die uns notorisch hassen.
Das ist traurig.
Aber es ist Fakt.