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Beim Online-Dating kennengelernt
Schwuler flüchtet nackt vor brutalen Räubern
Ein 19-Jähriger ist nach einem Überfall auf einen Schwulen in Bayern zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Er hatte sein Opfer auf einer Online-Datingseite kennengelernt.
- 8. August 2017, 15:09h 2 Min.
Ein 19-jähriger Mann ist nach einem Bericht der Zeitung "Merkur" von einem Jugendschöffengericht im oberbayerischen Fürstenfeldbruck zu drei Jahren Haft verurteilt worden, weil er unter anderem einen schwulen Mann überfallen und ausgeraubt hatte.
Zusammen mit einem Komplizen hatte der Angeklagte auf einer schwulen Datingseite Kontakt zu dem 28-jährigen Schwulen aufgenommen. Die Täter besuchten ihr Opfer dann im Dezember 2016 in dessen Wohnung. Nach einer Unterhaltung bedrohten und schlugen die Gäste schließlich den Schwulen in seinen eigenen vier Wänden – der 19-Jährige soll unter anderem "Ich steche dich ab" gesagt haben. Die Täter erbeuteten eine Jacke, 20 Euro Bargeld und ein Handy. Das Opfer konnte schließlich nackt und blutend zu seinen Nachbarn fliehen.
Auch brutaler Überfall am Bahnhof
Der 19-Jährige hat außerdem Anfang 2017 mit seinem Komplizen einen Mann am Bahnhof von Fürstenfeldbruck überfallen, der auf seine S-Bahn wartete. Dabei hatte er gedroht, das Opfer auf die Gleise zu werfen. Das Duo erleichterte das Opfer um sein gesamtes Bargeld – 20 Euro. Außerdem schlug der 19-Jährige in einem weiteren Fall die Tür einer Firma ein und erbeutete eine Geldkassette mit 300 Euro.
Der Angeklagte, der einen anderthalbjährigen Sohn hat, hatte bereits zuvor einen dreiwöchigen Dauerarrest wegen Einbruchs in eine Wohnung abgesessen. Weil es keine positive Sozialprognose gab, verhängte das Gericht eine Jugendstrafe ohne Bewährung. "Sie haben das Leben von zwei Menschen nachhaltig verändert und zwar zum Schlechteren", erklärte die Richterin laut "Merkur". Sein 25-jähriger Komplize erhielt eine zweijährige Jugendstrafe zur Bewährung.
Das Amtsgericht Hannover hatte erst im Mai einen 25-Jährigen zu drei Jahren Haft verurteilt, weil er nach einem Online-Date sein 48-jähriges Opfer erpresst und so über 30.000 Euro erbeutet hatte. Der Täter hatten dem verheirateten Mann angedroht, dass er dessen Frau über die sexuelle Orientierung ihres Ehemannes informiere (queer.de berichtete). (cw)















