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Absage nach Drohungen
Uganda: Homophober Ethikminister verhindert CSD
Die Pride-Organisatoren mussten alle Events absagen, nachdem die Polizei den Veranstaltungsort umstellte.

Simon Lokodo ist seit 2011 Ethikminister und machte sich international vor allem mit seinem Kampf gegen LGBTI-Rechte einen Namen
- 17. August 2017, 09:41h 2 Min.
Die ugandischen CSD-Veranstalter haben am Mittwoch bekanntgegeben, dass dieses Jahr alle Pride-Events abgesagt werden. Eigentlich hätte der CSD am Mittwochabend mit einer Eröffnungsgala in einem Sheraton-Hotel in der Hauptstadt Kampala starten sollen. Wenige Stunden vor Beginn der Gala zogen die Organisatoren die Reißleine, weil Polizisten das Hotel umstellt hatten und damit drohten, die Teilnehmer festzunehmen. Zu der Gala wurden 300 ugandische und internationale Gäste erwartet, darunter auch Vertreter ausländischer Botschaften wie den Niederlanden, Schweden und den USA.
"Ich bin erschüttert, dass dieser wunderbare Moment des Zusammenhalts wieder einmal ungerechterweise verhindert wurde", erklärte Pride-Organisator Isaac Mugisha. Er versprach, selbst im Angesicht der Unterdrückung weiter zu kämpfen. "Unsere Community will mit Würde und Respekt von unserer Regierung und unseren Mitbürgern behandelt werden. Wir werden nicht ruhen, bis dieses Ziel erreicht ist."
Sorge um Sicherheit der CSD-Besucher
Für die Absage machten die Veranstalter Ethikminister Simon Lokodo verantwortlich, der bereits seit Jahren gegen LGBTI-Rechte kämpft. In einer auf der afrikanischen LGBTI-Plattform "Kuchu Times" veröffentlichten Erklärung zur CSD-Absage heißt es: "Simon Lokodo hat uns die letzten Wochen hinweg mit Verhaftung gedroht und hat sogar seine Absicht deutlich gemacht, eine unserer Anführerinnen körperlich anzugreifen, wenn er sie treffen würde." Aus Sorge um die Sicherheit der CSD-Besucher sehe man sich daher gezwungen, alle Veranstaltungen abzusagen.
Lokodo ist ein ehemaliger katholischer Priester, der von Papst Benedikt XVI. wegen der Übernahme eines politischen Amtes exkommuniziert worden war. Er hatte in der Vergangenheit behauptet, dass Schwule und Lesben generell "schlechte Menschen" seien, die "unser aller Leben" ruinierten (queer.de berichtete). Hinter CSDs vermutet er eine westliche Kampagne, die dazu angelegt sei, die afrikanische Kultur zu vernichten (queer.de berichtete).
Bereits im vergangenen Jahr verhinderte die Polizei den CSD: Damals versperrte ein Großaufgebot eine geplante CSD-Demonstration am Viktoriasee und drohte den Teilnehmern mit der Festnahme (queer.de berichtete). In den Vorjahren hatte der CSD vier Mal an einem vorab geheim gehaltenen Ort stattfinden können.
Gleichgeschlechtliche Handlungen können in dem größtenteils christlichen Land nach einem Gesetz aus britischer Kolonialzeit mit bis zu lebenslanger Haft bestraft werden, seit dem Jahr 2000 betrifft das auch Handlungen unter Frauen. Zudem sorgte die Regierung wegen homophober Rhetorik international immer wieder für Kritik. So wurde jahrelang darüber debattiert, ob die Todesstrafe für Homosexualität eingeführt werden soll. (dk)














Skandalös, dass auch unsere Steuern in dieses Land fließen. Dabei geht das Geld gar nicht an notleidende Menschen, sondern dient nur diesem Regime dazu, sich an der Macht zu halten. Das Geld von LGBTI nehmen die nämlich gerne - da haben die keinen Ekel vor.