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Lesbische Liebe im geteilten Berlin
Blonde statt Bond!
Ab Donnerstag im Kino: "Atomic Blonde" ist der queere Agententhriller, den wir uns immer gewünscht haben.

Die beiden Spioninnen Lorraine Broughton (Charlize Theron) und Delphine Lasalle (Sofia Boutella) kommen sich näher (Bild: Universal Pictures)
- 21. August 2017, 07:30h 2 Min.
Natürlich lieben wir sämtliche Filme mit James Bond, haben sie Dutzende Male gesehen. Und doch kommen einem das Machogehabe, das simple Gut-Böse-Denken und die heterosexuelle Jetsetwelt von 007, ob nun gespielt von Sean Connery oder Daniel Craig, immer wieder sehr verstaubt vor.
"Atomic Blonde" zeigt, wie ein moderner Agententhriller aussehen kann. Mit einer coolen Spionin, die andere Frauen vernascht, in der Hauptrolle, einer Geschichte, die nicht in Fünf-Sterne-Hotels und Casinos spielt, sondern im wilden Berlin kurz vor dem Mauerfall, einem beeindruckenden Styling und dem absolut passenden Eighties-Soundtrack mit Nena, Peter Schilling, Falco und viel David Bowie.
Auf der Suche nach einem Doppelagenten

Poster zum Film: "Atomic Blonde" startet am 24. August im Kino
Die Story kurz zusammengefasst: MI6-Agentin Lorraine Broughton (Charlize Theron) wird Anfang November 1989 in das noch geteilte Berlin geschickt, um den Mord an einem Kollegen aufzuklären, einen gefährlichen Doppelagenten ausfindig zu machen und vor allem dafür zu sorgen, dass eine geheime Liste von Spionen nicht in die falschen Hände gerät.
Bei diesem Auftrag kann sie natürlich niemandem trauen, weder KGB und Stasi noch den eigenen Leuten. Neben zahlreichen Intrigen und Prügeleien findet Lorraine dennoch Zeit, sich auf eine Affäre mit ihrer französischen Kollegin Delphine Lasalle (Sofia Boutella) einzulassen – heiße Kussszenen inklusive.
Eine Liebeserklärung an das vergangene Berlin
Der Film, der auf der Kult-Graphic Novel "The Coldest City" von Antony Johnston basiert, ist eine offene Liebeserklärung an die Frontstadt der Achtzigerjahre, deren Atmosphäre "Atomic Blonde" in Ost und West hervorragend eingefangen hat. Da kann man selbst kleine Schönheitsfehler verzeihen. So hätte vielleicht ein Deutscher die Transparente der Montagsdemonstranten Korrektur lesen sollen, auch die Budapester U-Bahn, die in einen Ostberliner Bahnhof einfährt, verwirrt zumindest den Insider.
Mit Lorraine Broughton aber fiebert man mit von der ersten bis zur letzten Sekunde, auch wenn ihr nicht alles gelingt und der plötzliche Mauerfall wie eine Ohrfeige für ihre waghalsigen Aktionen wirkt. Die blonde Top-Spionin kämpft sich so überzeugend durch die Männerwelt in Ost und West, dass man sie sich spontan als Bond-Nachfolgerin wünscht. Der MI6 dürfte das freilich anders sehen – aber das ist eine andere Geschichte… (mize)
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Atomic Blonde. Agententhriller. USA 2017. Regie: David Leitch. Regie: Charlize Theron, James McAvoy, Sofia Boutella. Laufzeit: 115 Minuten. Sprache: deutsche Synchronfassung. FSK 16. Verleih: Universal Pictures Germany. Kinostart: 24. August 2017
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Folge 1114: Wenn der Vater mit dem Sohne – Eine Vater-Sohn-Motorradtour endet mit Knochenbrüchen in der Notaufnahme, dabei kommt heraus, dass der Vater seit einem Jahr in einer schwulen Beziehung lebt.
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Also der erste Bond (Sean Connery) ist nach wie vor der beste. Obwohl der letzte mit Sean Connery (mit diesem sehr klischeemäßigen schwulen Mörderpaar) schon sehr homophob war.
Mit Abstrichen ist auch noch Roger Moore gut. Der hat zwar einige Bond-Filme gemacht, die mir gar nicht gefallen und die ich viel zu abstrus fand. Aber er hat James Bond mehr von diesem trockenen britischen Humor gegeben und diese eigentlich absurden Filme (zuminest teilweise) mehr in Richtung Agentenkomödie gebracht.
Aber danach kam eigentlich nur noch Schrott.
Für mich gehört James Bond in die 1960er-, 1970er, und frühen 1980er-Jahre. Danach hat er irgendwie seinen Charme verloren.