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Nebenrolle aus "Nurse Jackie"
Schauspieler Haaz Sleiman outet sich
"Ich bin ein schwuler, muslimischer Amerikaner arabischer Abstammung", meint der 41-Jährige in einem Video. Und: "Ich bin ein Bottom."

auf Instagram ("We're all born naked and the rest is drag") und 2009 in "Nurse Jackie" Sleiman heute
- 27. August 2017, 12:06h 3 Min.
Mit einigen Tagen Verspätung sorgt in den USA ein Coming-out-Video des libanesisch-amerikanischen Schauspielers Haaz Sleiman für Wirbel. Der 41-Jährige, der vor allem in der Rolle des schwulen Krankenpflegers Mohammed "Mo-Mo" De La Cruz in der ersten Staffel der Serie "Nurse Jackie" bekannt wurde, sagte bereits am 22. August in einem Video: "Ich bin ein schwuler, muslimischer Amerikaner arabischer Abstammung."
In dem kurzen Video wiederholte der in Beirut geborene Schauspieler zunächst die Aussage, um dann noch weiter auszuholen: "Und ich gehe noch einen Schritt weiter: Ich bin nicht nur schwul, sondern auch ein Bottom. Nicht nur bin ich ein Bottom, sondern sogar ein totaler Bottom, was bedeutet, dass ich es gerne da rein – ihr wisst schon wie – habe."
Twitter / haazsleiman | Das bemerkenswert offensive Coming-out-Video😈
— Haaz Sleiman (@haazsleiman) August 22, 2017
ðŸÂ'ªðŸÂ½ðŸŒˆðŸÂ'ªðŸÂ½ðŸŒˆ pic.twitter.com/q4ZZsxwQRf
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Diese klare Ansage richte er "an alle Homophoben, die in den USA leben oder auf der ganzen Welt". Nachdem er bereits vor den Coming-out-Sätzen auf die steigende Anzahl von Morden an LSBTTI in den USA eingegangen war, ergänzte er: "Wenn ihr jemals auf mich zukommt, um mich zu töten nur weil ich schwul bin, werde ich euch zerstören. Ich mag schwul sein und ich mag ein netter Mensch sein. Aber kommt nicht auf falsche Gedanken, denn ich würde euch fertig machen."
Kritik an Reporter-Frage nach sexueller Orientierung
Sleiman war nicht immer so offen: Er selbst ging am Freitag auf Facebook auf einen Artikel ein, der betonte, dass der Schauspieler 2009 dem LGBTI-Magazin "Advocate" gesagt hatte, dass er heterosexuell sei. Sleiman betonte, der Sender Showtime habe zuvor mit dem Magazin verabredet, dass "persönliche Fragen" tabu sei.
"Am Ende des halbstündigen Telefon-Interviews fragte der Reporter, von dem ich denke, dass er schwul ist, ob ich schwul oder hetero bin", so Sleiman. "Ich war so schockiert, ich bin erstarrt. Mein Körper begann zu zittern. Und dann habe ich gelogen und gesagt, dass ich hetero bin. Es ist eine Schande, dass schwule Menschen anderen schwulen Menschen gegenüber nicht höflich sind. Er hat das absichtlich gemacht."

Sleiman unterhält seine Fans mit Einträgen in sozialen Netzwerken
Sleiman war zuletzt vor allem in kleineren TV-Nebenrollen zu sehen, etwa in dieser Woche im britischen Fernsehen als heimlich schwuler Arzt im Drama "The State" über den "Islamischen Staat", weswegen das Coming-out-Video wohl zunächst von Medien nicht bemerkt und aufgegriffen worden war. Seine Accounts in sozialen Netzwerken zeigen ihn dabei schon länger als Mann mit offensichtlichem Interesse an Männern. Im August veröffentlichte er etwa ein Bild, auf dem er ein T-Shirt trägt mit dem Slogan "Keiner weiß, dass ich schwul bin". Dazu schrieb er: "Stolziere dieses T-Shirt gerade durch die Straßen Beiruts." (nb)

Links zum Thema:
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