Beim Rosenmontagszug in Düsseldorf wurde schon 2016 die Entwicklung der AfD auf den Punkt gebracht
Der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD) hat die Community dazu aufgerufen, bei der Bundestagswahl am 24. September nicht die AfD zu wählen. "Gleiche Rechte, Vielfalt und Respekt gehören nicht zur Leitkultur der AfD", heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Online-Dossier über die Rechtspopulisten.
Für die Zusammenstellung unter dem Titel "Die AfD – eine unberechenbare Alternative" hat sich der LSVD sowohl das AfD-Wahlprogramm als auch das Personal der Partei näher angeschaut. Erwähnt werden u.a. die Ablehnung der Ehe für alle, die Forderung nach Abschaffung von Antidiskriminierungs-Bestimmungen sowie der Kampf gegen Bildungspläne in den Bundesländern. Ausführlich zitiert werden homophobe Äußerungen von Spitzenpolitikern der rechten Partei.
Auch Alice Weidel bekämpft LSBTI-Rechte
"Wer denkt, dass die AfD aufgrund einer lesbischen Spitzenkandidatin nicht homophob sein kann, der wird getäuscht", erklärte Bundessprecherin Stefanie Schmidt zur Veröffentlichung des Online-Dossiers. "Ihre Programmatik wie zahlreiche Äußerungen von AfD-Politikern zeigen, dass für sie Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen (LSBTI) ungleichwertig sind und bleiben sollen. Genauso wenig wie die AfD verteidigt Alice Weidel die Rechte von LSBTI. Die Familien-, Bildungs- und Gleichstellungspolitik der AfD ist vielmehr ein kaum verhüllter Frontalangriff auf Emanzipationserfolge und gesellschaftliche Liberalisierung."
Das Dossier ist auch als 15-seitiges PDF zum Download verfügbar. Der LSVD hatte bereits vor wenigen Wochen bei der Vorstellung seiner Wahlprüfsteine zur Bundestagswahl vor der Partei gewarnt. Noch ausführlichere Informationen über die LGBTI-feindliche Politik der AfD bietet das queer.de-Archiv. (mize)
Bekloppter ist, wenn eine Spitzenpolitikerin dieser Bewegung - denn eine Partei ist AfD mangels historischer Hintergründe nämlich nicht - trotz offen lesbischer Lebensweise, inklusive Kindeseinbindung, für diese Bewegung predigt und kandidiert, obwohl diese ihr Lebensmodell grundweg ablehnt und bekämpft. Da fällt mir kein drastischerer Vergleich ein, als die Frage:
Ist es denkbar, dass Adolf Hitler sich der jüdischen Religion als Konvertit zugewandt hätte?
AfD als populistisches "Wutbürgerforum" öffnet den Neonazis Tür und Tor in Deutschland. Und befördert den internationalen Rechtsruck. Da ist es nebensächlich, ob Trump, Erdogan, Kim, Putin, Le Penn oder der Ungar nicht homofreundlich sind. Diese Knaller zerstören alles, was bisher zur längsten Friedensperiode gefährt hat.