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Ein historischer Tag

Liveblog Ehe für alle: Frechen war doch schneller als Berlin

Die Ehe für alle ist in Kraft, am Sonntag heirateten die ersten gleichgeschlechtlichen Paare. Die Ereignisse im Liveblog.


Die Hochzeit von Bodo Mende (60) und Karl Kreile (59) im Berliner Rathaus Schöneberg war für viele Medien die erste gleichgeschlechtliche Eheschließung in Deutschland – in Wahrheit kamen ihnen jedoch ein Paar aus Frechen um 15 Minuten zuvor (Bild: Christopher Schreiber / LSVD)

Am 1. Oktober ist das noch vom alten Bundestag verabschiedete "Gesetz zur Einführung des Rechts auf Eheschließung für Personen gleichen Geschlechts" in Kraft getreten. In manchen Städten öffneten die Standesämter sogar am Sonntag, damit lesbische und schwule Paare keine weitere Zeit verlieren, um ihre gleichen Rechte zu genießen. In Liveblog fassen wir die Ereignisse zusammen.


Live-Ticker (abgeschlossen, chronologisch)

02.10., 15:23h

Stadt spendiert Hochzeitstorte

In Hamm in Westfalen wurde um 12.21 Uhr die erste gleichgeschlechtliche Ehe geschlossen: Bernd und Ralf Gockel, das amtierende Königspaar der Schützengesellschaft Wiescherhöfen-Weetfeld, ließen ihre 2009 geschlossene eingetragene Partnerschaft rückwirkend "upgraden".

Von der Stadt gab's zur Premiere der Ehe für alle sogar eine Hochzeitstorte geschenkt – obendrauf mit zwei schmucken Bräutigamen.

11:35h

Seifenblasen in Köln

Twitter / svenlehmann
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06:43h

Dutzende Trauungen am Montag

Der Tag zwei der Ehe für alle ist da, nun haben die Standesämter in ganz Deutschland wieder regulär geöffnet. Dutzende schwule und lesbische Paare haben vor allem in größeren Städten Termine ausgemacht.

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) will um 9.20 Uhr persönlich zur ersten Ehe für alle in der Domstadt gratulieren. Passend dazu wird auf dem Rathausvorplatz die Regenbogenflagge wehen.

06:32h

Frechen war doch schneller als Berlin

Die allererste gleichgeschlechtliche Ehe wurde nicht in Berlin, sondern im nordrhein-westfälischen Frechen geschlossen. Schon um 9:15 Uhr – eine Viertelstunde vor der Trauung in der Hauptstadt – schlossen am Sonntag Bernd Göttling (61) und Dieter Schmitz (66) im Kulturzentrum Alte Kirche Buschbell den Bund fürs Leben. Als Standesbeamtin fungierte CDU-Bürgermeisterin Susanne Stupp.

Das schwule Paar, das seit über 35 Jahren zusammen ist, wollte laut "Express" nichts dem Zufall überlassen. Gleich zweimal hatte es den Termin zeitlich vorverlegt.

Ein WDR-Bericht zeigt Eindrücke von der Zeremonie:

Im Standesamt Frechen ist am Morgen eines der ersten schwulen Paare Deutschlands getraut worden. Das ist seit heute mö...

Posted by WDR aktuell on Sonntag, 1. Oktober 2017
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06:17h

Video von den ersten Eheschließungen in Hannover

Für zwei besondere Paare schob das Standesamt Hannover am Sonntagnachmittag eine Sonderschicht: Reinhard Lüschow und Heinz-Friedrich Harre sowie Dorle und Claudia Göttler hatten schon 2001 in der niedersächsischen Landeshauptstadt Geschichte geschrieben. Damals waren sie bundesweit die ersten gewesen, die in Deutschland eine eingetragene Lebenspartnerschaft schlossen. Auf viele weitere gemeinsame Jahre!

01.10., 15:19h

Auch Carsten Schatz ist jetzt verheiratet



Zu den Prominenten, die am erstmöglichen Tag eine gleichgeschlechtliche Ehe schlossen, gehörten auch der Berliner Linke-Abgeordnete Carsten Schatz und sein langjähriger Partner Kai Maurer. Trauzeuge auf dem Standesamt Friedrichshain-Kreuzberg war der Berliner Kultursenator Klaus Lederer (Linke), der auch das Foto gemacht hat.

15:09h

Eindrücke aus Hamburg


Bild: Farid Müller

Alfred Kaine und John Günther haben in Hamburg schon das dritte Mal "Ja" zueinander gesagt: erst zur 'Hamburger Ehe', dann zur eingetragenen Lebenspartnerschaft und heute zur "echten" Ehe.

Ein Video zeigt den bewegenden Einlauf aller ersten 15 lesbischen und schwulen Ehepaare im Großen Festsaal des Hamburger Rathauses:

Einlauf der ersten 15 Ehepaare im Großen Festsaal des Hamburger Rathauses. Das wird sicher niemand so schnell vergessen....

Posted by Farid Müller on Sonntag, 1. Oktober 2017
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13:39h

Historische Hochzeit zum Anschauen

Von der ersten gleichgeschlechtlichen Eheschließung in Berlin gibt es ein schönes ZDF-Livevideo – inklusive der Rede der Bezirksbürgermeisterin:

12:12h

Auch Volker Beck hat geheiratet

Überraschung des Tages: Zu den ersten frischvermählten gleichgeschlechtlichen Paaren in Deutschland gehören auch der scheidende Grünen-Abgeordnete Volker Beck und sein Partner Adrian Petkov.

Diese Meldung haben wir zu unserem Bild des Tages gemacht.

11:38h

In einer Stunde wird in Hamburg geheiratet

In Hamburg werden sich heute insgesamt 15 gleichgeschlechtliche Paare das Ja-Wort geben. Ab 12.30 Uhr werden die Paare von fünf Standesbeamten getrau, acht lesbische und sieben schwule. Im Anschluss lädt Gleichstellungssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) die Frischvermählten, ihre Gäste sowie queere Aktivisten zu einem Senatsempfang in das Hamburger Rathaus ein.

Twitter / kahrs
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Hamburg ist Vorreiterin der Ehe für alle: Bereits am 8. April 1999 hat der Senat als erstes Bundesland eine Möglichkeit für Paare geschaffen, ihrer Partnerschaft einen offiziellen Rahmen zu geben. Bei der sogenannten Hamburger Ehe, dem "Gesetz zur Eintragung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften", konnten Paare ihre Lebenspartnerschaft im Standesamt eintragen lassen. Die ersten Eintragungen fanden am 6. Mai 1999 statt. Im April 2000 gab die damalige Leiterin des Senatsamts für Gleichstellung, Senatorin Krista Sager, die Eintragung der einhundertsten Hamburger Ehe bekannt.

#1 FelixAnonym
  • 01.10.2017, 09:29h
  • Ein historischer Tag und der Beginn einer neuen Ära.

    Endlich kommt auch Deutschland in der Moderne an und erkennt Grundrechte und den demokratischen Gleichheitsgrundsatz an.

    Dafür haben wir Jahrzehntelang gekämpft und heute ist ein Tag zum Feiern.

    Da können die Homohasser noch so sehr schäumen und sich ab heute noch mehr vom Hass zerfressen lassen - aber das lassen wir uns nicht mehr nehmen.
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#2 herve64Ehemaliges Profil
  • 01.10.2017, 09:33h
  • Wie bitte, Herr Bruns, "Der Kampf ist eigentlich beendet."? Ja, von wegen: jetzt geht die Party erst richtig los: seit letzten Sonntag haben wir eine Partei im Bundestag sitzen, die alles Erdenkliche anstellen wird, um uns unsere mühsam erkämpften Rechte wieder streitig zu machen.

    Darüber hinaus sind noch andere Baustellen offen, z. B. die alltägliche Diskriminierung im gesellschaftlichen Leben.

    Kurz gesagt: solange "Du schwule Sau" ein gängiges Schimpfwort selbst unter Erstklässlern auf dem Schulhof ist, sind wir noch lange nicht fertig mit dem Kampf.

    Nichts gegen die Ehe für Alle, aber sie bleibt ein vergleichsweise unbedeutender Tropfen auf dem heißen Stein und hängt ohne die Erweiterung des Art. 3, Abs. 3 des Grundgesetzes um das Kriterium sexuelle Orientierung bzw. Identität in der Schwebe, wenn es hart auf hart kommt.
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#3 Julian SAnonym
  • 01.10.2017, 09:44h
  • Die ganzen Homohasser, religiösen Fanatiker, totalitären Allmachts-Phantasten und sonstige Ewiggestrige, Rechte und weitere Faschisten konnten die Gleichstellung nicht verhindern.

    Sie konnten es zwar viel zu lange hinauszögern und damit tausenden von Menschen schaden und für viele kommt der heutige Tag auch zu spät. Aber letztlich haben sie auf ganzer Linie verloren und wir haben gesiegt.

    Speziell für all diese Schwachmaten singen wir heute alle gemeinsam mit Lily Allen:

    Fuck You

    www.youtube.com/watch?v=OK4fJhbRL1g
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#4 Julian SAnonym
  • 01.10.2017, 10:04h
  • Antwort auf #2 von herve64
  • Auch ich stimme Herrn Bruns absolut nicht zu, dass jetzt der Kampf beendet sei, sondern stimme eher dem heutigen Kommentar der Grünen zu, dass es noch viele weitere Baustellen gibt.

    Erstens ist das nur rechtliche Gleichstellung, die jetzt auch noch in den Köpfen ankommen muss. Dazu können die Medien, aber auch wir alle durch mehr Sichtbarkeit und mehr Selbstverständlichkeit beitragen. Je sichtbarer wir sind (damit alle sehen, wie viele und wie vielfältig wir sind) und je selbstverständlicher wir damit umgehen, desto eher wird es auch für den Rest der Gesellschaft alltäglich und selbstverständlich.

    Und zweitens war das zwar ein wichtiger Schritt und der wird auch weitere Schritte erleichtern, aber es gibt durchaus auch für die Politik noch einiges zu tun.

    Hier einige Beispiele:

    - Reform des Transsexuellengesetzes

    - Verbot von Zwangs-Operationen an Intersexuellen

    - Verbot von sog. "Konversionstherapien":
    Es ist wissenschaftlich belegt, dass solche Gehirnwäsche schwerste psychische Schäden verursacht und bis zum Selbstmord führen kann. Ändern kann man die sexuelle Orientierung eh nicht.

    - Reform des AGG:
    Es kann doch nicht sein, dass kirchliche Arbeitgeber über dem Recht stehen und für sie Sonderregeln gelten. Wieso kann z.B. ein katholischer Kindergarten eine lesbische Putzfrau kündigen? Oder ein katholisches Krankenhaus einen schwulen Pfleger oder einen geschiedenen Chefarzt? Alles Fälle, die in den letzten Jahren so vorkamen. Und der Hammer ist, dass die Kirche sowieso für solche Einrichtungen nur ihren Namen gibt, um sich als barmherzig vermarkten zu können, aber eigentlich zahlt der Steuerzahler.

    - Art. 3 GG:
    Es müssen endlich die Merkmale "sexuelle Identität" und "sexuelle Orientierung" in Art. 3 des Grundgesetzes aufgenommen werden. Wenn da schon an Absatz 3 zig Nicht-Diskriminierungs-Merkmale aufgeführt sind, ist es diskriminierend, wenn die sexuelle Identität und sexuelle Orientierung dort explizit fehlen. Oder man verzichtet ganz auf Absatz 3 und sagt, dass Absatz 1 des Art. 3 GG (Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich) ausreicht. Aber solange dort explizite Beispiele genannt werden, gehören auch sexuelle Identität und sexuelle Orientierung dazu. Dass LGBTI bereits im Grundgesetz diskriminiert werden, ist ein Skandal und da ist die Grundrechte-Charta der EU ebenso wie die Verfassungen vieler anderer Staaten viel weiter.

    - nationaler Aktionsplan gegen Homo- und Transphobie

    - mehr Aufklärung und Förderung von Vielfalt an Schulen und in anderen Jugendeinrichtungen:

    denn was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Die Selbstmordrate unter LGBTI-Jugendlichen ist leider nach wie vor 5-7x höher als bei Hetero-Jugendlichen. Das muss endlich ein Ende haben.

    Dabei geht es nicht nur um Sexualkunde, sondern auch darum, dass in Politik, Gesellschaftskunde, Geschichte, Erdkunde, etc. auch immer mal entsprechende Themen einfließen. Und wenn man Lektüren liest, kann da auch mal LGBTI-Lektüre dabei sein. Oder eine Textaufgabe in Mathematik braucht nicht immer nur Hetero-Familien als Beispiel zu haben, sondern auch ab und zu mal eine Regenbogenfamilie.

    Das ist wichtig, damit LGBTI-Jugendliche sehen, dass sie völlig normal sind und auch damit sie nicht mehr gemobbt oder gar Opfer von Gewalt an der Schule werden. Schule sollte schließlich ein sicherer Ort sein, wo alle gerne und angstfrei hingehen und lernen können.

    Und auch Hetero-Jugendliche haben es leichter im Leben, wenn sie nicht diskriminieren und nicht vom Hass zerfressen werden.

    - etc. etc. etc.

    FAZIT:

    Nein, Herr Bruhns. Es ist zwar ein wichtiger Schritt getan, aber es gibt nach wie vor viel zu tun!!

    Die Politik hat noch viele Hausaufgaben zu erledigen und daran werden wir jede kommende Regierung und alle an ihr beteiligten Parteien messen. Und auch entsprechend wählen.

    Und selbstverständlich sind auch die Medien gefragt, LGBTI im nicht-fiktionalen und auch im fiktionalen Bereich endlich so zu thematisieren, wie es auch ihrem Anteil an der Gesamt-Gesellschaft entspricht.

    Aber wie gesagt können wir auch selbst durch mehr Sichtbarkeit und mehr Selbstverständlichkeit viel bewegen.
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#5 Gerrit 80Anonym
  • 01.10.2017, 10:17h
  • Ein wunderschöner Tag...

    Endlich Eheöffnung und Volladoption.

    Das ist ein Tag zum Jubeln für alle LGBTI (nicht nur die, die heiraten wollen) und gerade auch für die Kinder in Regenbogenfamilien, die jetzt endlich volle Anerkennung erfahren und besser abgesichert sind.

    Und es ist auch ein Tag zum Jubeln für alle Heteros, denen Grundrechte und der demokratische Rechtsstaat nicht egal sind. Denn Diskriminierung und eine unfreie Gesellschaft kann auch Nicht-Diskriminierten nicht egal sein

    Ich danke allen Menschen, die sich (teilweise seit Jahrzehnten) dafür eingesetzt haben und einen Teil ihrer Zeit dafür geopfert haben. Die hätten sicher auch anderes lieber getan, aber ohne die gäbe es das heute nicht.

    Und ich danke selbstverständlich auch den Parteien, die ebenfalls seit langem dafür gekämpft haben, die geschlossen dafür gestimmt haben und ohne die es auch den heutigen Tag nicht gäbe: Grüne, Linkspartei und SPD.

    All diesen von ganzem Herzen danke!

    Und ich hoffe, dass die nächsten Schritte jetzt nicht nochmal so lange dauern und dass die Dynamik jetzt genutzt wird, um auch die weiteren notwendigen Schritte (Art. 3 GG, AGG, Transsexuellengesetz, Verbot von Konversionstherapien, Bildungspläne, etc.) möglichst bald umzusetzen.
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#6 MarcAnonym
  • 01.10.2017, 10:30h
  • Hurra.

    Eheöffnung und Volladoption.

    Und hoffentlich bald auch der Rest.

    Auf die Liebe

    Auf die Vielfalt

    Auf die Freiheit
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#7 LaurentEhemaliges Profil
  • 01.10.2017, 10:42h
  • Das freut uns sehr.
    Für uns gehört für eine Beziehung und eine Ehe eine gemeinsame Wohnung unbedingt mit dazu.
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#8 JustusAnonym
  • 01.10.2017, 11:45h
  • Ich hoffe sehr, dass bald auch Österreich und die Schweiz nachziehen. Und natürlich auch, dass das Referendum in Australien positiv ausgeht.

    Und da in Mittel- und Südamerika viele Staaten schon sehr fortschrittlich sind, wäre es schön, wenn auch dort noch mehr Staaten nachziehen würden.

    Und natürlich hoffe ich auch, dass auch in Europa noch mehr Staaten nachziehen, aber bei Italien und den ehemaligen Ostblock-Staaten wird das wohl leider erst mal nicht passieren...
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#9 BuntSchoenEhemaliges Profil
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