Der Auftritt Macklemores in Australien war hoch umstritten
Der amerikanische Rapper Macklemore hat am Sonntag beim Finalspiel der australischen Rugby-Liga NRL vor mehr als 80.000 Zuschauern im Stadion von Sydney trotz Protesten von Homo-Gegnern seine Toleranzhymne "Same Love" gespielt. Unter lautem Jubel wurde zum Ende des Songs Rauch in Regenbogenfarben abgefeuert. Im Finale, das von rund 3,5 Millionen Australiern live vor dem Fernsehbildschirm verfolgt wurde, gewann das Team Melbourne Storm gegen die North Queensland Cowboys.
Der Auftritt Macklemores war umstritten, weil Gegner der Gleichbehandlung von Schwulen und Lesben ihn als Einmischung eines Ausländers in den Volksentscheid zur Öffnung der Ehe für Schwule und Lesben betrachteten. Derzeit findet zu der Frage eine Briefwahl unter den rund 16 Millionen wahlberechtigten Australiern statt (queer.de berichtete).
Unter anderem hatte der frühere Rugbyspieler Tony Wall eine Online-Petition gestartet, in der ein Auftrittsverbot für den Amerikaner gefordert wurde – sie wurde von über 18.000 Personen unterzeichnet. Auch Ex-Premierminister Tony Abbott forderte die Ausladung des 34-jährigen Rappers.
Rapper spendet Einnahmen an LGBTI-Organisationen
Macklemore kündigte an, LGBTI-Aktivisten auch finanziell in ihrem Kampf für die Gleichbehandlung im Ehe-Recht zu unterstützen. "Ich möchte meinen Teil der Einnahmen aus 'Same Love' aus Australien an die 'Ja'-Kampagne spenden", sagte der Rapper gegenüber dem australischen Sender Channel Nine.
LGBTI-Aktivisten rechnen sich gute Chancen aus, in der nicht bindenden Abstimmung zu gewinnen. Umfragen zufolge sprechen sich rund zwei Drittel der Australier für die Gleichbehandlung aus. Laut einer am Wochenende veröffentlichten Umfrage von "Newgate Research" haben bereits 77 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme per Post abgegeben. Unter den 18- bis 24-Jährigen, den größten Unterstützern der Ehe-Öffnung, waren es immerhin 69 Prozent – zudem gaben weitere 17 Prozent in dieser Gruppe an, dass sie die Papiere bereits ausgefüllt, aber noch nicht abgesendet hätten.
Die Wahlbeteiligung ist laut diesen Zahlen weit höher als bei der letzten Briefwahl im Jahr 1998, als die Australier darüber abstimmen sollten, ob das Land eine Republik werden soll. In der aktuellen Abstimmung haben die Wähler noch bis zum 7. November Zeit, ihre Stimme an die Behörden zu senden. (dk)
Wirklich sehr beeindruckend, wie Macklemore am Ende nochmal "Equality für all" gefordert hat und wie alle im Publikum mit ihren Händen Herzen formen.
Die Mehrheit will sich nicht dem Hass der Ewiggestrigen unterwerfen.