Hauptmenü Accesskey 1 Hauptinhalt 2 Footer 3 Suche 4 Impressum 8 Kontakt 9 Startseite 0
Neu Presse TV-Tipps Termine
© Queer Communications GmbH
https://queer.de/?29800

Ein erster Schritt

UN-Menschenrechtsrat fordert Abschaffung der Todesstrafe für Homosexualität

Mit 27 zu 13 Stimmen bei sieben Enthaltungen verabschiedete das UN-Gremium am Freitag eine wegweisende Resolution – Deutschland stimmte dafür, die USA dagegen.


In acht Staaten der Welt droht Homosexuellen bei einvernehmlichen Kontakten der Tod (Bild: Amnesty International)
  • 3. Oktober 2017, 06:45h 32 2 Min.

Mit deutlicher Mehrheit hat der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen am Freitag eine wegweisende Resolution verabschiedet. Staaten, die die Todesstrafe noch nicht abgeschafft haben, werden darin aufgefordert, diese Strafe bei einvernehmlichen homosexuellen Beziehungen, Ehebruch Blasphemie sowie Abfall vom Glauben nicht mehr anzuwenden.

Für den Beschluss stimmten 27 der 47 Mitglieder des Menschenrechtsrats. Es gab 13 Nein-Stimmen und sieben Enthaltungen. Zu den Befürwortern der Resolution gehörten neben Deutschland, Großbritannien und der Schweiz auch die afrikanischen Staaten Ghana und Togo, die Homosexualität kriminalisieren. Dagegen stimmten u.a. China, Japan und die USA zusammen mit dem Verfolgerstaat Saudi-Arabien gegen die unverbindliche Aufforderung, die Todesstrafe nicht mehr anzuwenden (siehe Kasten mit dem Abstimmungsergebnis).

Keine Todesstrafe bei Homosexualität, Ehebruch, Blasphemie und Abfall vom Glauben

Ja-Stimmen: Albanien, Belgien, Bolivien, Brasilien, Deutschland, Ecuador, Elfenbeinküste, El Salvador, Georgien, Ghana, Großbritannien, Kirgisistan, Kongo, Kroatien, Lettland, Mongolei, Niederlande, Panama, Paraguay, Portugal, Ruanda, Schweiz, Slowenien, Südafrika, Togo, Ungarn, Venezuela

Nein-Stimmen: Ägypten, Äthiopien, Bangladesch, Botswana, Burundi, China, Indien, Irak, Japan, Katar, Saudi-Arabien, USA, Vereinigte Arabische Emirate

Enthaltungen: Indonesien, Kenia, Kuba, Nigeria, Philippinen, Südkorea, Tunesien

Die Todesstrafe für Homosexualität wird derzeit noch in acht Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen verhängt: im Iran, in Saudi-Arabien, in Jemen und im Sudan, zudem in bestimmten Regionen von Somalia und Nigeria sowie durch in einigen vom "Islamischen Staat" besetzten Gebieten im Irak und Syrien. In fünf weiteren Staaten steht die Todesstrafe zumindest noch auf dem Papier (Pakistan, Afghanistan, Vereinigte Arabische Emirate, Katar and Mauretanien).

Der Menschenrechtsrat ist ein Unterorgan der UN-Generalversammlung. Seine 47 Mitglieder werden auf jeweils drei Jahre gewählt; für einen Staat sind höchstens zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Amtszeiten erlaubt. (cw)

#1 wiking77
  • 03.10.2017, 07:11h
  • Das wird in Saudi-Arabien, im Iran und im Islamischen Staat nie und nimmer gelingen - eher friert die Hölle zu! Der Witz ist ja auch, dass das wahabitische Saudi-Arabien im Menschenrechtsrat den Vorsitz hatte/hat.
  • Antworten »  |  Direktlink »
#2 Andy2Anonym
  • 03.10.2017, 08:12h
  • Antwort auf #1 von wiking77
  • Viel bezeichnender finde ich allerdings, dass die USA mit NEIN gestimmt haben. Ich finde es erschreckend, zu was für einem hin­ter­wäld­le­rischen Staat sich die USA in kürzester Zeit entwickelt haben - man muss sich nur einmal ansehen, welche anderen Staaten mit NEIN gestimmt haben, d.h. in welcher Gesellschaft sie sich nun befinden.

    Ebenso wie der furchtbare Anschlag von Las Vegas. Der Mann hat Waffen gehortet, hatte einen Jagdschein, aber laut Medien gab es "absolut keine Anzeichen" für solch einen Anschlag. Wie oft ist so etwas schon dort passiert und dennoch halten sie krampfhaft an ihren Waffengesetzen fest?
  • Antworten »  |  Direktlink »
#3 goddamn liberalAnonym
  • 03.10.2017, 09:01h
  • Antwort auf #1 von wiking77
  • Im Iran kann das nach einer linken und /oder nationalliberalen Umwälzung, mit der die gebildete Oberschicht die Vorherrschaft über die fromm-primitiven Volksmassen zurückgewinnt, durchaus mal geschehen. Es gab da nicht immer eine Schwulenverfolgung.

    Die USA sind nach dem Kriegertanz mit den Saudi-Potentaten in die Steinzeit zurückgefallen. Im Gegensatz zu einigen afrikanischen Staaten

    Und Kuba (Enthaltung) ist wohl doch nicht der Leuchtturm des Fortschritts als den uns ihn die Linkspartei gerne verkaufen möchte.
  • Antworten »  |  Direktlink »