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Values Voter Summit
Trump tritt bei Konferenz der Homo-Hasser auf
Als erster amerikanischer Präsident ist Donald Trump beim "Values Voter Summit" dabei. Die Veranstaltung wird von einer homophoben Hassgruppe organisiert.

Gage Skidmore / flickr) Donald Trump tritt bei den Homo-Hassern auf, deren Unterstützung im Wahlkampf ihm laut Politikwissenschaftlern ins Weiße Haus geholfen hat (Bild:
- 12. Oktober 2017, 14:04h 2 Min.
Zum ersten Mal wird ein amerikanischer Präsident beim jährlich stattfindenden "Values Voter Summit" eine Rede halten: Donald Trump soll am Freitag bei der Veranstaltung vor rund 2.000 christlich-fundamentalistischen Aktivisten in Washington auftreten. Das kündigte der homophobe Aktivist Tony Perkins an. Perkins führt die Lobbygruppe Family Research Council an, die das Treffen seit 2006 organisiert. Seine Organisation wird seit 2011 von den Bürgerrechtlern des Southern Poverty Law Center wegen ihrer "Anti-Homosexuellen-Propaganda" als "Hate Group" (Hassgruppe) geführt.
Trump wäre das dritte Mal bei dem Treffen dabei, zuletzt war er im vergangenen Jahr als republikanischer Präsidentschaftskandidat der Stargast. Das Event gilt als eines der wichtigsten Veranstaltungen der religiösen Rechten in den USA. Zu den Teilnehmern zählen Aktivisten homophober Gruppen wie der American Family Association oder dem Liberty Counsel, das gerade eine Tour mit der homophoben Standesbeamtin Kim Davis durch Rumänien organisiert (queer.de berichtete).
Tony Perkins: Trump vertritt unsere Werte
"Wähler mit traditionellen Werten haben acht Jahre lang darauf gewartet, dass ein Anführer Amerikas Mission als Priorität ansieht und die Werte respektiert, die Amerika zu einer großartigen National gemacht haben", erklärte der Veranstalter Tony Perkins. Ausdrücklich lobte der 54-Jährige den vergangene Woche verkündeten Schritt der Trump-Regierung, religiösen Menschen die Diskriminierung von Schwulen und Lesben zu erleichtern (queer.de berichtete). Dies berichtige laut Perkins die "anti-religiösen Richtlinien der vorherigen Regierung" und stelle "wahre Religionsfreiheit" wieder her.

Gage Skidmore / flickr) Tony Perkins sieht es als seine Lebensaufgabe an, LGBTI-Rechte zurückzudrängen (Bild:
Das 1983 gegründete Family Research Council kämpft laut der Eigendarstellung für einen "christliches Weltbild" – die meiste Aktivität bringen die Lobbyisten gegen LGBTI-Rechte auf, sie kämpfen aber auch gegen Abtreibung, das Recht auf Scheidung, Stammzellenforschung und Pornografie.
Council-Chef Tony Perkins ist immer wieder durch extrem homophobe Äußerungen aufgefallen. So bezeichnete er Kindesmissbrauch als "homosexuelles Problem", warf LGBTI-Aktivisten vor, mit dem Teufel zu paktieren, und begrüßte sogar einen Plan von Politikern in Uganda als "lobenswert", die Todesstrafe wegen Homosexualität zu verhängen. Perkins hat erheblichen Einfluss auf die Republikanische Partei: So schrieb er vergangenes Jahr am Wahlprogramm mit und hielt beim Krönungsparteitag für Donald Trump eine Rede. (dk)

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