Lothar und Claus Oehlen wünschen sich, dass ihr Patensohn Amir S. in Deutschland bleiben darf
Lothar und Claus Oehlen, ein verpartnertes Paar aus dem mittelfränkischen Fürth, wehren sich mit einer Online-Petition gegen die Ausweisung ihres Patensohnes Amir S., der als 15-Jähriger 2011 als Flüchtling nach Deutschland kam. Die Petition, die bereits von mehr als 30.000 Unterstützern unterzeichnet worden ist, richtet sich an den Bayerischen Landtag und trägt den Titel: "Amir darf nicht abgeschoben werden".
Die beiden Männer, die beim Jugendamt als Pflegeeltern anerkannt sind und sich bereits seit Jahren um junge Flüchtlinge kümmern, kritisieren den Umgang der deutschen Behörden mit Amir S. scharf. Diese hätten dem traumatisierten Jungen kaum geholfen und ihm auch die Integration nicht leicht gemacht. Die Behörden würden Amir S. zudem vorwerfen, seine Identität zu verschleiern, obwohl er die Kopie eines afghanischen Personalausweises vorgelegt habe.
Zudem würde dem Flüchtling verboten, mit den Pateneltern in Fürth zu leben – Amir darf auf Anweisung der Behörden seien Aufenthaltsort in Schwaben nicht verlassen. Der pensionierte Beamte Claus Oehlen fährt deshalb regelmäßig, teilweise mehr als ein Mal pro Woche, nach Schwaben, um sich um Amir zu kümmern – eine Autofahrt von zweieinhalb Stunden für eine einfache Strecke.
"Eine Abschiebung kommt einem Todesurteil gleich"
In seinem Geburtsland, in dem Amir nur als Kleinkind gelebt hat, drohe ihm der Tod, so die Pateneltern: "Amir wurde nur in Afghanistan geboren und ist im Iran aufgewachsen. Eine Abschiebung in dieses Land kommt einem Todesurteil für den jungen Hazara gleich." Die Hazara sind eine ethnische Minderheit in Afghanistan, die Verfolgung ausgesetzt sind. "Die Hazara werden in Afghanistan regelrecht abgeschlachtet", heißt es in der Petition.
Die Oehlens appellieren an die Menschlichkeit der Behörden: "Amir ist weder Straftäter, noch ist er ein Gefährder. Er ist ein noch ängstlicher junger Mann, der befürchtet, mittels Abschiebung in ein Land, das er gar nicht kennt und auch seine Sprache nicht spricht, in den sicheren Tod geschickt zu werden." (dk)
Da läuft etwas ganz gewaltig schief.