
https://queer.de/?29917
"Das ist ein Selbstläufer"
Studie: Die PrEP rechnet sich
Laut einer britischen Studie ist es für die Steuer- und Beitragszahler ein profitables Geschäft, die Pille zum Schutz von HIV an Schwule und Bisexuelle auszugeben – allerdings erst nach mehreren Jahrzehnten.

NIAID / flickr) Truvada ist das etablierte PrEP-Mittel, inzwischen gibt es aber auch ein Generikum, das über 90 Prozent billiger ist (Bild:
- 18. Oktober 2017, 17:43h 2 Min.
Die Präexpositionsprophylaxe (PrEP) kann die langfristigen Kosten für das Gesundheitssystem erheblich senken. Das ist das Ergebnis einer Studie von Forschern des University College London, die am Dienstag im Fachmagazin "The Lancet" veröffentlicht worden ist. Laut dem Modell der Forscher könne eine konsequente Anwendung des Medikaments bei schwulen und bisexuellen Männern mit erhöhtem HIV-Ansteckungsrisiko in den nächsten 80 Jahren alleine in Großbritannien dazu führen, dass Kosten in Höhe von einer Milliarde Pfund (1,1 Milliarden Euro) eingespart werden.
Zunächst erhöhe PrEP freilich die Ausgaben im öffentlichen Gesundheitssystem, da die Pillen zunächst an die Patienten ausgegeben werden müssten. Da sich in der Modellrechnung weniger Menschen mit HIV infizieren, entstünden mit der Zeit weniger Kosten für die Behandlung. Bis die PrEP zu einem gewinnbringenden Geschäft für die öffentliche Hand wird, vergehen laut der Studie 40 Jahre.
"Es wird Geld sparen"
Die Ärztin Alison Rodger, die an der Modellrechnung mitgewirkt hatte, zeigte sich gegenüber der BBC überzeugt, dass die PrEP eine Präventionsmethode der Zukunft ist: "Es ist nicht nur ein hoch effektives Medikament, es wird Geld sparen. Das ist ein Selbstläufer – es wäre gut, wenn wir das machen."
Die tägliche Einnahme der PrEP senkt das Risiko, sich mit HIV zu infizieren, praktisch auf null. Mit Truvada wurde erst vergangenes Jahr in Europa ein erstes Medikament zur vorbeugenden Einnahme zugelassen, es wird aber schon länger in anderen Ländern wie den USA zu diesem Zweck eingesetzt. Bislang wird die PrEP wegen der hohen Kosten – Truvada schlägt in Deutschland mit rund 800 Euro zu Buche – nicht von den Krankenkassen erstattet. Seit vergangem Monat bieten manche Apotheker aben ein Generikum für nur noch 51 Euro an (queer.de berichtete). (dk)

Prinz Harry wirbt derweil auf dem YouTube-Kanal der Royal Family für die Durchführung von HIV-Tests:
youtu.be/OHGUZTfbtWI
Prince Harry calls for society to embrace HIV and Aids tests
»Prince uses awards night to deliver heartfelt speech about his mother Princess Dianas impact on people affected by HIV and Aids.«
www.theguardian.com/uk-news/2017/oct/13/prince-harry-calls-f
or-society-to-embrace-hiv-aids-tests-diana
Ein Gentleman sollte immer ein Präservativ in der Sakkotasche mit sich führen.
In Deutschland gibt es nun Kondome, die in Chipstüten verpackt sind, und im Kassenbereich gar nicht als Kondome wahrgenommen werden.
www.dm.de/gesundheit/einhorn-kondome/