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England

Früherer Tory-Chef: Umweltverschmutzung macht trans­sexuell

Norman Tebbit nennt einen absurden Grund, warum heute mehr Transpersonen in der Öffentlichkeit zu sehen sind als zu seiner Jugendzeit.


Norman Tebbit bei einem Vortrag im Jahr 2008 (Bild: James Robertson Photography / wikipedia)

  • 24. Oktober 2017, 14:58h 107 2 Min.

Während der Regierungszeit von Premierministerin Margaret Thatcher war Norman Tebbit mehrere Jahre lang zunächst Staatssekretär und später Chef der britischen Konservativen. Offenbar hat der 86-jährige Engländer noch immer die gleichen intoleranten Ansichten wie zu dieser Zeit, als die Regierung Section 28, eine Art Homo-"Propangada"-Gesetz für britische Schulen, beschlossen hatte.

Nach dem Ende seiner Parlamentskarriere im Jahr 1992 musste Tebbit erleben, wie Section 28 abgeschafft wurde, ein Antidiskriminierungsgesetz zum Schutz von LGBTI eingeführt und schließlich im größten Teil des Vereinigten Königreichs die Ehe für Schwule und Lesben geöffnet wurde. Das verführt ihn offenbar zu verrückten Thesen; er warnte etwa 2013 vor der Ehe für alle mit dem Argument, dass dies Steuerbetrügern helfe – er könne schließlich seinen Sohn heiraten, damit dieser später keine Erbschaftsteuer zahlen müsse.

In einem am Montag veröffentlichten Beitrag für die konservative Zeitung "The Telegraph" versucht der 1992 in den Adelsstand erhobene Politiker zu erklären, warum es Transmenschen gibt. Als er aufwuchs, habe es so etwas schließlich noch nicht gegeben. Was ist heute anders? Tebbit macht "evolutionäre Veränderungen" für die steigende Sichtbarkeit von Transsexuellen verantwortlich. So schreibt er:

Ich weiß nicht, ob die Bevölkerung der Dritten Welt oder von städtischen oder ländlichen Gesellschaften mehr oder wenig betroffen sind.

Man weiß auch nicht, ob nur unsere Gattung oder andere Gattungen, die neben uns existieren, davon betroffen sind. Unser Wissen deutet aber auf einen Auslöser wie Umweltverschmutzung hin, wie es von einigen Wissenschaftlern angenommen wird.

Nun behauptet freilich kein seriöser Wissenschaftler, dass eine Person transsexuell wird, wenn sie mal kurz am VW-Dieselauspuff nuckelt. Wahrscheinlich bezieht sich der Ex-Politiker auf Studien zu bestimmten Fischarten, die wahrscheinlich wegen zu vielen Hormopräparaten im Wasser eher Merkmale des anderen Geschlechts entwickeln können. Das trifft aber nur auf wenige Fischarten zu – und erst recht nicht auf den Menschen.

Der wahre "Auslöser" für eine erhöhte Sichtbarkeit von Transsexuellen ist freilich ein anderer. Es ist der gleiche Grund, warum sich früher Homosexuelle nicht geoutet haben – weil nämlich ein Coming-out mit viel mehr gesellschaftlicher Diskriminierung einher ging als heutzutage. Das ist die Welt, in die Herr Tebbit zurück will. (dk)

-w-

#1 Michelle2010Anonym
  • 24.10.2017, 17:27h
  • Hallo Queer,

    bitte hört endlich auf von Transmenschen zu schreiben. Es gibt so etwas nicht. Der Begriff Transmensch diskriminiert jeden transsexuellen Menschen als Angehörigen einer Art Unterrasse des Menschen.

    Es gibt nur Menschen bei Menschen. Und zwar zu 100 Prozent. Danke.
  • Direktlink »
#2 tti3_alliance
#3 Homonklin44
  • 24.10.2017, 18:05hTauroa Point
  • "" Als er aufwuchs, habe es so etwas schließlich noch nicht gegeben. Was ist heute anders? Tebbit macht "evolutionäre Veränderungen" für die steigende Sichtbarkeit von Transsexuellen verantwortlich.""

    Der Mann ist 86. Vielleicht leidet seine Erinnerung unter Senilitätsschwund und man weiß, dass in seiner Jungmannzeit mit Sexualität sehr bedeckt verfahren wurde. Woher hätte er auch erfahren sollen, dass es Trans-Relevanz gibt?

    Evolutionäre Veränderungen,tja, die gibt es, solange die Evolution vonstatten geht. Es bleibt nichts konstant, und wer kann sagen, wie viele verschiedene Menschen-Varianten sich aus dem Genpool der heute Existenten mal entwickeln mögen? Oder wie viele unterschiedliche Phänotype alternativer Sexualitäten noch entstehen mögen?

    Aber weniger durch Hormone im Wasser, im Essen oder durch Pollution. Und vor allem nicht dadurch innerhalb so kurzer Zeitabstände, wie der sich das vorstellt!
    Den wahren Grund nennt der Artikel zum Ende hin. Heute sind die Folgen eines freien Lebens nicht länger und nicht überall mehr lebensgefährdend.

    'Transmensch' klingt so gesehen wirklich ein bisserl fancy, weil man es falsch verstehen könnte, und Leute denken, ein Mensch 'wandelt' sich zu etwas anderem, als einen Menschen. Man müsste aber einfach mal ein Wort haben, mit dem sich Leute mit Trans-Relevanz nicht gekränkt oder stigmatisiert empfinden.
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