Heinz-Friedrich Harre (sitzend) und sein Partner Reinhard Lüschow gehörten zu den beiden gleichgeschlechtlichen Paaren, die bereits am 1. Oktober in Hannover heiraten konnten (Bild: Stadt Hannover / twitter)
Seine Hochzeit und eine glückliche Flitterwoche auf Norderney konnte er noch erleben. Nun ist der Hannoveraner Heinz-Friedrich Harre nach langer Krankheit im Alter von 64 Jahren gestorben. Dies berichtete die "Hannoversche Allgemeine" am Dienstag.
Zusammen mit seinem langjährigen Partner Reinhard Lüschow schrieb Harre gleich zweimal Geschichte. Im Jahr 2001 waren die beiden Männer durch Zufall das allererste Paar, das in Deutschland eine eingetragene Lebenspartnerschaft einging – weil Hannovers damaliger Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg (SPD) den Termin kurzfristig vorverlegte, um dabei sein zu können (queer.de berichtete).
Am ersten Tag der Ehe für alle geheiratet
Und seit 1. Oktober 2017 konnten sich die beiden Männer das erste schwule Ehepaar Hannovers nennen. Das Standesamt hatte für sie sowie für ein lesbisches Paar eine Sonderschicht an jenem Sonntag eingelegt, an dem die im Sommer beschlossene Ehe-Öffnung für gleichgeschlechtliche Paare in Kraft trat (queer.de berichtete). Andernorts blieben die Ämter größtenteils zu.
An seinem Hochzeitstag war Heinz-Friedrich Harre, der an einer Lungenfunktionsstörung litt, schon sichtlich von seiner Krankheit gezeichnet. Er kam im Rollstuhl zum Standesamt im Alten Rathaus und hatte einen Sauerstoffschlauch in der Nase. Doch auf den Bildern von der Zeremonie sieht man ihn strahlen: "Es ist schön, dass ich diesen Moment erleben darf", sagte er damals den zahlreich anwesenden Journalisten.
Laut Haz vebrachte das Paar nach der öffentlichen Zeremonie sehr private Flitterwochen auf Norderney. Lüschow sagte der Zetung, Harre sei " friedlich eingeschlafen, zu Hause und ohne an Maschinen zu hängen". (cw)