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Mann oh Mann!

Bei der Partnersuche spielt das Selbstbild eine große Rolle: Schwule Männer, die mit sich zufrieden sind, schließen leicher Kontakte.


Schwule Liebe ist völlig normal, doch die Suche nach einem festen Partner nicht immer einfach (Bild: geralt / Pixabay.com)

  • 14. November 2017, 06:08h - 5 Min.

Bei der Partnersuche spielen viele Faktoren mit, bei Heteros ebenso wie bei Schwulen. Das äußere Erscheinungsbild, wie Mann sich kleidet, seine Haare trägt oder sich bewegt, beeinflusst die Aufmerksamkeit seines Gegenübers.

Kleider machen Leute, aber nicht zwangsläufig. Immerhin zählen die inneren Werte, die Interessen des potentiellen Partners und seine Vorlieben deutlich bei der Entwicklung einer gewissen Sympathie und dem näheren Interesse, den anderen kennenlernen zu wollen, eine nicht unwesentliche Rolle. Besonders das erste Date ist für viele Singles ein aufregender Moment. Sitzt die Krawatte perfekt oder sollte ich lieber ganz leger mit Jeans und offenem Hemd zum Treffpunkt kommen?

Worauf reagieren Männer bei der Partnerwahl?

Die Art zu lächeln, das Gesicht, aber auch Auftreten und Figur sind Attribute, die Männer bei ihrem zukünftigen Partner ins Auge stechen. Der erste Eindruck wird bereits innerhalb weniger Sekunden gefällt und erhöht den Reiz des Flirtens. Ein Spiel, bei dem niemand vorhersehen kann, wie es ausgeht. Finde ich jemanden attraktiv, reagiere ich darauf und spiegle das über mein Verhalten, meine Gestik, die Mimik wider. Andererseits sind viele Psychologen der Überzeugung, dass Attraktivität eng mit dem Selbstwert gekoppelt ist.

Wer sich in seiner Haut wohlfühlt, sich nicht für einen grauen Kater hält, der strahlt das auch nach außen und wird bedeutend erfolgreicher sein bei seiner Partnersuche als introvertierte Menschen, die sich ihrer kleinen Mängel bewusst sind und sich damit weniger gut arrangieren können. Was sich riecht, das liebt sich, könnte man noch anfügen, denn tatsächlich beeinflusst auch der Körpergeruch unsere Entscheidung. In diversen Experimenten konnte nachgewiesen werden, dass man auf den ureigenen Geruch des Gegenübers entweder positiv oder negativ reagiert.

Übereinstimmungen führten zu späteren Partnerschaften, denen durchaus langfristige Chancen eingeräumt wurden. Generell könnte man sagen, dass der Umgang mit dem eigenen Körper ebenfalls nicht unterschätzt werden sollte. Wenn ich meinen eigenen Körper nicht wertschätze, nicht die aufmerksame Pflege zukommen lasse, die er verdient, warum sollte jemand anderes es tun?


Liebe ist Liebe (Bild: Pixaline / Pixabay.com)

Selbstzufriedenheit als Erfolgsfaktor?

Tatsächlich schließen Männer, die selbstzufrieden wirken, leichter Kontakte. Die damit verbundenen positiven Gefühle und die Intension, sie hätten ihr Leben gut im Griff, wirken anziehend. Dazu zählt auch die Selbstkontrolle. Statistiken zufolge wird nur zwei von fünf Impulsen Folge geleistet. Wir sind also Tag für Tag einer gewissen Herausforderung ausgesetzt, die sogar die Entscheidungen bei der Suche nach einem neuen Partner deutlicher beeinflusst als gedacht.

Mehr Selbstkontrolle schafft eine höhere Lebensqualität, man ist zufriedener mit seinem Leben, seinem Job. Mode und Schmuck sind reizvolle Objekte, sich in eine Rolle zu begeben. Je authentischer der Kleiderstil ist, desto authentischer zeigt man sich auch als Mensch. Das macht es bindungswilligen Singles leichter, zu unterscheiden, wer tatsächlich ernsthafter Interesse an einer langfristigen Beziehung hegt oder wer eher einem One-Night-Stand zugetan sein könnte. Das impliziert jedoch nicht eine etwaige These, dass Kleidung oder Ähnliches Aussagen über das grundsätzliche Interesse an einem Seitensprung bestätigen könnte.

Partnersuche via Apps

Die mobile Partnersuche hat seine Vor- und Nachteile. Allerdings bietet sie eine zeitsparende Möglichkeit, potentielle Partner zu matchen und ist doch verbindlicher als andere Angebote. Partneragenturen gibt es inzwischen auch für homosexuelle oder lesbische Singles. Man sollte also durchaus alle Perspektiven durchspielen, die die Suche nach dem perfekten Partner erleichtern.

Die passende Kleidung, der individuelle Look, eine hilfreiche App oder verständnisvolle Partnerschaftsagenturen: Was auch immer ausgewählt wird, es sollte zum Typ passen und kein Bauchweh verursachen. Wer sich bei einem dieser Faktoren unwohl fühlt, sollte das akzeptieren und sich anderswertig orientieren. Es macht keinen Sinn, sich dem Bewerbungsprozess in einer teuren Agentur zu unterziehen, wenn bald klar wird, dass das gedrehte Video keinen Spaß macht oder man sich in diesem so unwohl fühlt, dass die wahre Persönlichkeit auf der Strecke bleibt.

Interessant scheint die Tatsache, dass schwule Männer wesentlich entspannter bei einer Verabredung sind als heterosexuelle Männer. Bei ihnen kann durchaus der Hintergedanke mitspielen, wie es nach dem Date weiterläuft und ob man als Mann auch etwas davon hat außer der Rechnung des exklusiven Restaurants. Schwule Männer haben ähnliche Erwartungen, wenn sie sich begegnen und machen es nicht unbedingt daran fest, ob das jetzt die große Liebe wird oder der komplette Reinfall.

Treue im 21. Jahrhundert

Viele homophobe Menschen sprechen schwulen Männern ab, dass sie sich ebenso nach einer gefestigten Partnerschaft sehnen, in denen Werte wie Treue oder Vertrauen oberste Priorität genießen. Die Angst, verlassen zu werden, ist überall vorhanden. Ob hetero oder nicht: Niemand möchte allein sein, von Liebeskummer überwältigt zur Arbeit gehen und sich einem Spießrutenlauf ausgesetzt fühlen. Bei normalen Paaren regnet es oftmals ungebeten Ratschläge und Trost, während Homosexuelle mit ihren partnerschaftlichen Sorgen allein klar kommen müssen. In homosexuellen und lesbischen Beziehungen gibt es nicht allzu viele Unterschiede, denn auch hier spielen Alltag und Routine eine wichtige Rolle. Hinzu kommt zusätzliches Konfliktpotential durch die fehlende Akzeptanz durch die Nachbarn oder Ähnliches.

Wie auch immer: Jede Beziehung hat ihre Tücken und wie in jeder Partnerschaft müssen auch schwule Männer bereit sein, dem Partner zuliebe Kompromisse einzugehen und sich ausreichend Zeit füreinander zu nehmen. Diese Problematik ist in vielen Beziehungen Thema, denn Karriere und Familie fordern die Aufmerksamkeit phasenweise in höchstem Maße, sodass man sich abends freut, ins Bett zu kommen. Allein. Ohne die Erwartungen des Partners, der sehnsüchtig auf die Zweisamkeit gewartet hat, erfüllen zu müssen. Das Zauberwort für eine glückliche Beziehung heißt Kommunikation. Wer miteinander achtsam spricht, im aktiven Dialog bleibt, weiß, wie es seinem Gegenüber geht und was ihn berührt, belastet.

Auf dieser Basis ist es einfacher, Kontakt zu halten, obwohl man von einer Besprechung zur nächsten hetzt. Der andere weiß, dass die wichtigsten Dinge ausgesprochen sind und man sich, sobald es ruhiger wird, weiter darüber austauschen kann. Das Geheimnis ist nicht der Sex allein, der verbindet, sondern Akzeptanz. Die Akzeptanz, den anderen so zu nehmen, wie er ist und ihm zuzubilligen, dass auch er seine eigenen Interessen hat und diese verfolgt, um einer guten, stabilen Beziehung zuliebe. (ak)