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Wuppertal

Umfrage: Viele religiöse Schüler haben Probleme mit Homo­sexuellen

Insbesondere unter muslimischen, aber auch unter christlichen Schülern, gibt es große Vorbehalte gegen Minderheiten wie Atheisten, Juden und besonders Homosexuelle.


Vorurteile an deutschen Schulen sind offenbar weit verbreitet (Bild: Patrik Tschudin / flickr)

  • 17. November 2017, 14:58h 34 2 Min.

Der 27-jährige Wuppertaler Lehrer Felix Kruppa hat in einer Masterarbeit mehr als 600 junge Menschen aus sieben Schulen in Nordrhein-Westfalen nach ihrer Einstellung gegenüber Minderheiten befragt – und kommt zu dem Ergebnis, dass es unter religiösen Schülern große Vorbehalte und Vorurteile gibt.

Wie die "Westdeutsche Zeitung" berichtet, hätten 48 Prozent der muslimischen Schüler erklärt, sie könnten sich keine Freundschaft mit homosexuellen Personen vorstellen – auch 15 Prozent der christlichen Schüler wollten demnach nichts mit Schwulen und Lesben zu tun haben. Die Hälfte der befragten Muslime sei der Meinung, dass sich Homosexuelle nicht öffentlich küssen dürfen sollten – unter Christen lag der Anteil bei 13 Prozent.

Auch Atheisten und Juden würden als Feindbilder gesehen, wenn auch in geringerem Ausmaß: 19 Prozent der Muslime und sechs Prozent der Christen halten laut der Umfrage Atheisten für schlechtere Menschen. Mit Juden wollten demnach 17 Prozent der Muslime und sechs Prozent der Christen nicht befreundet sein.

Autor: Staat muss sich mehr um muslimischen Religionsunterricht kümmern

Die Ergebnisse seien laut Kruppa ein Beleg dafür, dass die Politik mehr über die Probleme der gruppenspezifischen Menschenfeindlichkeit reden müsse. Allerdings sei es schwierig, über "Migration und Islam" zu sprechen, da das Thema vor rechten Rand belegt sei und man daher schnell missverstanden werde. Der Staat, so seine Forderung, müsse sich mehr um das Thema kümmern, etwa um den muslimischen Religionsunterricht. Außerdem müsse es mehr Kooperationen von Schulen mit Antidiskriminierungsstellen, LGBTI-Organisationen, Moscheen, Kirchen und jüdischen Gemeinden geben.

Insgesamt befragte Kruppa in Fragebögen 668 Schüler aus Düsseldorf und Wuppertal. Die Hälfte davon stammten aus drei Berufskollegs, der Rest aus zwei Hauptschulen, einem Gymnasium und einer Gesamtschule. Um welche Schulen es sich konkret handelte, verriet Kruppa nicht.

Die Ergebnisse decken sich mit älteren Untersuchungen. So stellte bereits 2008 eine Umfrage in zwei Bremer Schulen fest, dass 62 Prozent der muslimischen Schüler und 39 Prozent der Katholiken Homosexualität für "unmoralisch" hielten. Unter Atheisten lag der Anteil bei 20 Prozent (queer.de berichtete). (cw)

#1 LaurentEhemaliges Profil
  • 17.11.2017, 15:45h
  • >>Insbesondere..., aber auch...<<

    Damit ist das Wesentliche im Grunde genommen schon gesagt.
  • Direktlink »
#2 seb1983
#3 Taemin
  • 17.11.2017, 18:02h
  • Man mag mir Haarspalterei vorwerfen. Aber ein Vorbehalt ist zunächst durch Klärungsbedarf begründet und lässt ergebnisoffene Überlegung und Prüfung zu. Hier geht es aber um immer unberechtigte Voreingenommenheit, d.h. um offenkundig unberechtigte Ablehnung.
  • Direktlink »

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