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"Transparent" ohne Hauptdarsteller

Nach Belästigungsvorwürfen: Jeffrey Tambor wirft das Handtuch

Wegen der "politisierten Atmosphäre" sieht der mehrfach preisgekrönte Schauspieler keine Chance, in der nächsten Staffel von "Transparent" dabei zu sein.


Jeffrey Tambor wurde mehrfach für seine Leistung in "Transparent" ausgezeichnet, so auch 2016 mit dem Emmy als bester Hauptdarsteller (Bild: Disney | ABC Television Group / flickr)

  • 20. November 2017, 12:26h 9 2 Min.

Jeffrey Tambor hat am Sonntag dem Entertainment-Portal "Deadline" mitgeteilt, dass er nicht bei der fünften Staffel der Amazon-Erfolgsserie "Transparent" mitwirken wird. Grund sind Missbrauchsvorwürfe von zwei Trans-Frauen; Schauspielerin Trace Lysette bezichtigte ihren Kollegen am vergangenen Donnerstag, sie am Filmset sexuell bedrängt zu haben. Zuvor hatte bereits Tambors Ex-Assistentin Van Barnes den Schauspieler in sozialen Netzwerken beschuldigt, sich ihr gegenüber anzüglich verhalten zu haben.

Tambor hatte die Vorwürfe der beiden Frauen jeweils unverzüglich abgestritten – und erklärte, es sei nicht einfach, mit ihm zu arbeiten, er sei aber nie "übergriffig" geworden (queer.de berichtete).

"Maura Pfefferman bei 'Transparent' zu spielen war mir eine große Ehre und eines der kreativsten Erlebnisse meines Lebens", so der 73-Jährige anlässlich seines Rückzugs. "In den letzten Wochen wurde aber deutlich, dass dies nicht mehr der Job ist, den ich vor vier Jahren angetreten habe."

Tambor beklagt "aggressive Fehlinterpretation"

Gleichzeitig beharrte der Schauspieler darauf, dass die Vorwürfe falsch seien: "Ich habe ja schon deutlich gemacht, dass ich meine Taten bedaure, die als aggressiv fehlinterpretiert wurden, aber die Idee, dass ich jemanden absichtlich belästigen würde, ist einfach vollkommen unwahr. Angesichts der politisierten Atmosphäre, die unseren Filmset heimgesucht hat, sehe ich keine Möglichkeit, zu 'Transparent' zurückzukehren."


Jeffrey Tambor (Mitte) stellte bislang das transsexuelle Oberhaupt der Pfefferman-Familie dar (Bild: Amazon Studios)

Der Streamingdienst Amazon hatte bereits eine Untersuchung der Vorwürfe angekündigt. Daher wurde bereits spekuliert, ob Tambor aus der fünften Staffel herausgeschrieben wird. Allerdings ist Tambor in der Serie die bislang unumstrittene Hauptfigur – der Schauspieler wurde für seine Leistung auch von Kritikern hoch gelobt und konnte dafür bereits zwei Emmy-Awards und einen Golden Globe als bester Hauptdarsteller gewinnen. Amazon und "Transparent"-Produzentin Jill Soloway haben sich zum Rückzug Tambors bislang nicht geäußert. (dk)

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08.12.17 | "Noch keine endgültige Entscheidung"
Bleibt Jeffrey Tambor doch bei "Transparent"?

#1 metooAnonym
  • 20.11.2017, 12:34h
  • Na dann können wir ja bald alle männlichen Schauspieler durch Computeranimationen ersetzen.
    Dann kann ja nichts mehr passieren.
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#2 SchleicheR74
  • 20.11.2017, 13:43h
  • Antwort auf #1 von metoo
  • Was hat´n der Tambor angestellt?
    Ich weiß nich mehr, was ich zu diesen Vorwürfen noch denken soll.
    Ich mein klar, ein Schenkelgrabscher ist etwas Unangemessenes. Aber so langsam glaube ich, dass solche Dinge zu sexuellen Übergriffen stilisiert werden, die einer Vergewaltigung gleich kommen sollen. (Das denke ich eigentlich nur vor dem chistlichen Hintergrund der Amis).

    Das Problem, sich eine Meinung bilden zu können, liegt allein darin, dass kaum gesagt wird, was passiert ist. Das wird langsam zur Hexenjagd, weil sich jeder seinen Kram vorstellen kann, was passiert sein könnte aber eben nie passiert ist. Wirkung erzielt aber eben das eigene Kopfkino -> Hexenjagd.

    Ich will ja diese Übergriffgeschichten ernst nehmen, nur diese zunehmende Hysterie lässt diese #metoo-Sache zu einem Shitstorm verkommen, der in 4 Wochen wieder vergessen ist.
    Man hat seinen ungeliebten Konkurrenten und vermeintlichen Peinigern eins ausgewischt, der Schaden ist angerichtet.

    Ich seh die Sache mit Kevin Spacey komplett anders als die Sache mit Harvey Weinstein. Und wieder etwas komplett anderes ist die Sache mit Tembor (Davon geh ich ganz frech mal aus).
    Geschoren wird aber über einen einzigen Kamm. Wer über #metoo stolpert, und hat er auch nur einmal ins falsche Haar gefasst (ich mein das Haupthaar!), dann ist er weg vom Fenster.
    Irgendwie ein "Sozialtribunal" oder? - Sieht so Gerechtigkeit in Zeiten sozialer Netzwerke aus? Wer richtet hier und wer vollstreckt?
    Manchmal gruselts mich...
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#3 stolzerHomoAnonym
  • 20.11.2017, 13:43h
  • Damit wurde jetzt von den Damen was genau erreicht?
    Ich bin ja blöd, daß ich ich aufdringlichen Kerlen immer sofort die Meinung geige. Besser ich warte, bis es sich lohnt, dies in der Öffentlichkeit über Twitter und Hashtags zu machen.
    Wirklichen Vergewaltungen wird mit solch dämlichen Aktionen keinen Millimeter vorgebeugt. Und die Rechtsstaatlichkeit geht auch gleich über Board. Willkommen in der politisch korrekten Welt.
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