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München

30-Jähriger wegen Mordversuchs an 73-jährigem Ex-Freund vor Gericht

Bereits zum zweiten Mal muss ein schwuler Rentner vor Gericht aussagen, weil Sexpartner auf ihn eingeprügelt haben.



  • 21. November 2017, 15:13h 15 2 Min.

Das Landgericht München verhandelt laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" seit Montag gegen einen 30-jährigen Brasilianer, der versucht haben soll, seinen 73-jährigen Ex-Freund umzubringen. Joandson S. hatte den Rentner im März diesen Jahres mit einer Eisenstange fast totgeschlagen.

Die beiden Männer hatten sich auf der Datingplattform "Planetromeo" kennengelernt. Der 30-Jährige habe bereits seit seiner Kindheit den Wunsch gehabt, nach Deutschland zu kommen, konnte sich aber ein Studium nicht leisten, so die "Süddeutsche" aus der Verhandlung. Daraufhin lud der Rentner den jungen Mann zu sich ein. Im Dezember 2016 flog S. schließlich nach München und zog bei dem 73-Jährigen ein, der ihm auch finanziell unter die Arme griff.

Das Paar habe ursprünglich eine eingetragene Lebenspartnerschaft eingehen wollen – nach wenigen Wochen kam es aber zum Streit, weil S. immer öfter unterwegs war, "um Freunde zu treffen". Laut Staatsanwaltschaft sei es dann im März zu einem Streit um geliehene fünf Euro gekommen: Der Rentner schmiss seinen Freund aus der Wohnung und weigerte sich, ihm ein Rückflugticket nach Brasilien zu kaufen.

Am Tag nach dem Rauswurf kehrte der Brasilianer zurück und behauptete, dass er im Keller seine Schuhe abholen wollte. "Er hat mich bewusst da runter gelockt, im Keller waren aber gar keine Schuhe", erklärte das Opfer vor Gericht. Der Jüngere habe im Keller eine Eisenstange genommen und mindestens acht Mal auf den Rentner eingeschlagen. Dabei erlitt der Mann eine offene Schädelfraktur, drei Kopfplatzwunden und eine Unterarmfraktur. Der Angriff hatte auch psychische Folge: Er habe seither Angst, in den Keller zu gehen, sagte der 73-Jährige.

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30-Jähriger gesteht Tat

Der Angeklagte hat die Tat inzwischen gestanden und sich über seine Anwältin entschuldigt. Am Donnerstag soll der Prozess weitergehen.

Der Rentner musste bereits im Sommer vor demselben Gericht aussagen, weil er im April 2016 von zwei Callboys, die er ebenfalls über "Planetromeo" kennengelernt hatte, ausgeraubt und verprügelt worden war. Die Täter, ein 19- und ein 23-Jähriger, wurden zu dreieinhalb bzw. vier Jahren Haft verurteilt (queer.de berichtete). (cw)

#1 audi5000
  • 21.11.2017, 17:53hlindau
  • klar das ist mal wieder echt tragisch und an heimtücke fast nicht zu überbieten. aber auch sorry, aus fehlern sollte man doch lernen? ich hätte sicher nach dem ersten überfall die schnauze voll von so jungen die doch sicher eh nur geld wollen?! sicher will niemand allein sein, aber es geht doch auch anders und ohne sich so einer gefahr auszusetzen?
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#2 RüdigerAnonym
  • 22.11.2017, 01:39h
  • Man sagt ja "Gier frisst Hirn".
    Bei Geilheit ist es wohl noch krasser.
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#3 BEARAnonym
  • 22.11.2017, 06:05h
  • Es war SO klar, dass hier gleich wieder Täter-Opfer-Umkehr betrieben wird. Das kann das Opfer sicher gut gebrauchen, sich auch noch von Euch eins überbraten zu lassen.

    Ja: man sollte grundsätzlich vorsichtig sein, wenn man Leute zu sich nach Hause einlädt. Aber so etwas kann generell jedem passieren. Und wenn es passiert ist, braucht das Opfer aus der Community garantiert keine Häme und Schadenfreude, sondern verdammt nochmal Mitgefühl und Unterstützung.
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