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Strafprozess

Berlin: Bewährungsstrafen für homophobe Tram-Schläger

Mariusz G. und seine Verlobte Weronika D. hatten am 4. März ein schwules Paar in der Straßenbahn M10 angegriffen – am Montag wurden sie verurteilt.


Der Vorfall ereignete sich am 4. März gegen 1.45 Uhr in der Berliner "Party-Tram" M10 (Bild: Ingolf / flickr)
  • 28. November 2017, 05:19h 17 2 Min.

Zu 1.000 Euro Schmerzensgeld und Bewährungsstrafen von zehn beziehungsweise acht Monaten wegen Körperverletzung wurde am Montag ein in Berlin lebendes polnisches Paar verurteilt. Der 33-jährige Mariusz G. und seine vier Jahre jüngere Verlobte Weronika D. hatten vor knapp neun Monaten ein schwules Paar in der Straßenbahn M10 angegriffen (queer.de berichtete).

Am Morgen des 4. März waren der 39-jährige Museumsführer Pawel S. und sein zwei Jahre älterer Partner auf dem Heimweg, als sich ihre Sitznachbarn und Landsleute gegen 1.45 Uhr kurz vor dem U-Bahnhof Bernauer Straße auf Polnisch lautstark abschätzig über Schwule äußerten.


Mit Bildern aus Überwachungskameras wurde sieben Wochen nach dem brutalen Angriff nach den beiden Tätern und einem Begleiter gefahndet

Als Pawel S. sie zur Rede stellte, schlug ihm Mariusz G. mindestens sieben Mal mit der Faust ins Gesicht. Weronika D. knallte ihm anschließend noch eine Flasche auf den Kopf, die sie zuvor einem dritten Begleiter entrissen hatte. Die Täter konnten sieben Wochen später durch von der Polizei veröffentliche Bilder aus Überwachungskameras identifiziert werden (queer.de berichtete).

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Entschuldigung vor Gericht

Vor Gericht entschuldigten sich Mariusz G. und Weronika D. bei ihrem Opfer. Sie bestritten allerdings, dass die homophoben Tiraden den beiden Männern in der Nachbarbank der Straßenbahn gegolten hätten. Pawel S. und sein aus Polen angereister Partner nahmen die Entschuldigung an, obwohl sie vom Gegenteil überzeugt sind. Vor Gericht lobten beide die Toleranz in Berlin – in Polen hätten sie bei einem ähnlichen Vorfall gleich die Flucht ergriffen.

Der Richter ließ schließlich Milde walten. Er sehe weniger eine homophobe Haltung der Täter als vielmehr die Auswirkungen von Alkohol. Zudem hätten sich Mariusz G. und Weronika D. nach Veröffentlichung der Fahndungsfotos selbst bei der Polizei gemeldet. (cw)

#1 Gerlinde24Ehemaliges Profil
  • 28.11.2017, 08:50h
  • Milde Richter sind für homophobe Menschen eine Aufforderung, weiter zu machen. Hätten die das mir angetan, ich hätte ihnen nicht vergeben, sondern sie in einem Zivilprozess verklagt (Folgeschäden eines körperlichen Angriffs), und beide als "Sühne" in einer homosexuellen Einrichtung arbeiten lassen. Denn ich glaube, dass in vielen Fällen Homophobie aus Unwissenheit geschiert, oder aus Ignoranz/religiösen Gründen.
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#2 schwulenaktivist
  • 28.11.2017, 09:01h
  • Antwort auf #1 von Gerlinde24
  • Ich habe in Basel auch immer wieder festgestellt, dass sich Frauen durchaus als schwulenfeindlich gebärden können. Sie wollen oft nicht "feiger" sein als ihre Macker. Ich würde das nicht einfach unter "Unwissenheit" abtun.
    Beim "Schwulenklatschen" geht es um die Diskriminierung von Weiblichkeit, vor allem im Körper eines Mannes. Das ist von der Bibel bis zum Faschismus so.
    Frauen scheuen sich, mit dieser Tatsache konfrontiert zu werden. Amen
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#3 LaurentEhemaliges Profil
  • 28.11.2017, 10:20h
  • Antwort auf #1 von Gerlinde24
  • >>Milde Richter sind für homophobe Menschen eine Aufforderung, weiterzumachen.<<

    Das Wort 'homophobe' kann man getrost durch 'kriminelle' ersetzen, ist diese Problematik doch weit umfassender.
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