Beatrice Arthur stellte sieben Jahre lang die launische Dorothy Zbornak in "Golden Girls" dar (Bild: NBC)
Noch vor den Weihnachtsfeiertagen wird in New York City das nach der Schauspielerin Beatrice Arthur benannte Obdachlosenheim für jugendliche Schwule, Lesben, Bisexuelle und Transpersonen eröffnen. Das gab das Ali Forney Center bekannt, die größte Einrichtung in der Ostküsten-Metropole, die sich um junge LGBTI-Obdachlose kümmert. Nach Angaben der Aktivisten steht nur noch eine Genehmigung der städtischen Behörden aus.
Arthur setzte sich Zeit ihres Lebens für LGBTI-Rechte ein – und unterstützte insbesondere das Ali Forney Center. 2005 führte sie etwa ihre One-Woman-Benefizshow "Bea Arthur on Broadway: Just Between Friends" auf und sammelte mehr als 40.000 US-Dollar für die Organisation ein.
Kurz vor ihrem Tod im Jahr 2009 sagte die Schauspielerin, die insbesondere als Dorothy Zbornak in der Comedyserie "Golden Girls" (1985-1992) bekannt geworden ist: "Diese Kids vom Ali Forney Center werden von ihren Familien einfach rausgeschmissen, nur weil sie lesbisch, schwul oder trangender sind – diese Organisation rettet wirklich Leben." In ihrem Testament vermachte sie dem LGBTI-Zentrum 300.000 Dollar (queer.de berichtete).
Das Ali Forney Center nutzte die Spende, um ein Gebäude in New Yorks East Village zu renovieren. Die Stadt New York und der Bezirk Manhattan unterstützten das Projekt mit weiteren 3,3 Millionen Dollar. Künftig soll in dem Gebäude 18 Obdachlosen Unterschlupf gewährt werden, die dort für eine Übergangszeit bis zu zwei Jahre leben können.
Bürgermeister de Blasio ruft "Bea Arthur Day" aus
Bereits vergangene Woche hatten die Aktivisten die "Bea Arthur Residence" mit einer Party eingeweiht. Zu den Unterstützern des Projekts gehört auch der New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio, der anlässlich der Feier den 30. November zum "Bea Arthur Day" erklärte. "Meine Regierung fühlt sich verpflichtet, New Yorks blühende und vielfältige LGBTQ-Community zu unterstützen", erklärte de Blasio. "Wichtig für diese Mission sind lokale Organisationen wie das Ali Forney Center, die sich für obdachlose LGBTQ-Jugendliche in der gesamten Stadt einsetzen."
Mehrere Studien kamen zu dem Ergebnis, dass junge LGBT in den Vereinigten Staaten von Obdachlosigkeit weitaus mehr betroffen sind als andere Gruppen. Einer Untersuchung aus dem Jahr 2011 zufolge sind ein Viertel der jungen Homosexuellen in den USA "homeless" – unter Heterosexuellen beträgt der Anteil dagegen lediglich 3,2 Prozent (queer.de berichtete).
Das Ali Forney Center bietet bereits jetzt vier Kurzzeit-Notfallunterkünfte für bis zu 52 LGBTI-Jugendliche in New York City an. Für 54 weitere Personen gibt es in den Bezirken Manhattan und Brooklyn Unterkünfte, in denen junge LGBTI bis zu zwei Jahre lang leben können. Allerdings reicht das bei weitem nicht aus: LGBTI-Organisationen schätzen, dass es allein in New York City rund 2.000 obdachlose LGBTI-Jugendliche gibt – die meisten sollen von homophoben Eltern vor die Tür gesetzt worden sein. (dk)
Unser Golden Girl wird niemals vergessen werden...