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Bericht der Gerichtsmedizin
Lil Peep starb an tödlichem Medikamenten-Mix
Verschreibungspflichtige Medikamente waren schuld am Tod des bisexuellen Rappers. Die Überdosierung war offenbar unabsichtlich.

Lil Peep starb mit nur 21 Jahren an Medikamentenmissbrauch (Bild: Instagram / lilpeep)
- 11. Dezember 2017, 12:04h 2 Min.
Der Tod des bisexuellen Emo-Rappers Lil Peep (bürgerlicher Name: Gustav Åhr) ist laut dem Bericht der Gerichtsmedizin auf eine versehentliche Falschdosierung von verschreibungspflichtigen Medikamenten zurückzuführen. Der 21-Jährige war am 15. November tot in seinem Tourbus im Süden des US-Bundesstaates Arizona aufgefunden worden (queer.de berichtete).
Wie die Gerichtsmedizin des Bezirkes Prima am Freitag mitteilte, wurde dem Musiker die Wechselwirkung des Opoids Fentanyl und des Angstlösers Xanax (Alprazolam) zum Verhängnis. Lil Peep hatte in einem inzwischen gelöschten Kurzvideo auf Instagram nur Stunden vor seinem Tod erklärt, er habe ein paar Tabletten Xanax eingeworfen. Auch weitere verschreibungspflichtige Medikamente wie Hydrocodon, Hydromorphon, Oxycodon und Oxymorphon sowie Kokain und Marihuana seien in seinem Blut festgestellt worden, allerdings kein Alkohol.
In seinen Songs hatte Lil Peep Themen wie Depressionen, Drogengebrauch oder Suizidgedanken behandelt. Wie der Gerichtsmediziner hatte auch seine Familie abgestritten, dass sich der 21-Jährige wissentlich das Leben genommen hat: "Er dachte, er könnte verkraften, was er eingenommen hat, aber ihm wurde ein Medikament gegeben, von dem er nicht wusste, was drin war", erklärte sein Bruder Oskar Åhr letzten Monat dem Magazin "People".
Debatte um Medikamentenmissbrauch
Der Tod des Rappers hat die Debatte um verschreibungspflichtige Medikamente in den USA befeuert, die für immer mehr Todesfälle verantwortlich gemacht werden. 2016 sind nach einer Berechnung der "New York Times" rund 65.000 Amerikaner an einer versehentlichen Überdosierung gestorben, mehr als doppelt so viele wie zehn Jahre zuvor. Gesundheitsexperten warnen bereits seit längerem, dass verschreibungspflichtige Medikamente wegen ihrer leichten Erhältlichkeit inzwischen ein größeres Problem im Land seien als illegale Drogen.
Lil Peep war von Musikexperten wegen seines außergewöhnlichen Stils eine große Karriere vorausgesagt worden. Seine Videos waren auf Youtube Millionen Male angeklickt worden, eine Tour durch Amerika sollte ihm zum Zeitpunkt seines Todes den kommerziellen Durchbruch bringen.
Erst im August diesen Jahres hatte sich Åhr auf Twitter als bisexuell geoutet. In zwei Tweets schrieb er damals: "Ja, ich bin ein Bisexueller, der einen Kuss will" (queer.de berichtete). (dk)
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