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"Der dümmste Mann im Fernsehen"

Donald Trumps Lieblingsfeind ist ein schwuler CNN-Moderator

Don Lemon ist schwul, schwarz und ein Journalist mit eigenem Kopf – also offenbar prädestiniert, sich den Zorn des US-Präsidenten zuzuziehen.


Auch Don Lemon reiht sich in die Liste der Journalisten ein, die der US-Präsident öffentlich an den Pranger stellt (Bild: CNN)

Der amerikanische Präsident Donald Trump steht auf Kriegsfuß mit allen Journalisten, die ihn kritisieren. Am liebsten lästert er derzeit über den schwulen CNN-Journalisten Don Lemon, der unter anderem das Nachrichtenmagazin "CNN Tonight" moderiert, das in den USA wochentäglich zwischen 22 und 24 Uhr (Eastern Time) zu sehen ist – die erste Stunde der Sendung läuft außerdem live bei CNN International, also auch mitten in der Nacht in Deutschland.

In einem Tweet vom Montag beklagte sich Trump über Lemon – ironischerweise indem er einen Bericht der "New York Times" dementierte, dass er pro Tag vier bis acht Stunden Fernsehen schaue, darunter auch CNN, "besonders Don Lemon". Die Reaktion des mächtigsten Mannes der Welt: "Ich schaue selten – wenn überhaupt – CNN oder MSNBC, beide sind für mich Fake News. Ich schaue mir nie Don Lemon an, den ich einmal den 'dümmsten Mann im Fernsehen' genannt habe! Schlechte Berichterstattung."



Lemon, der für seine Berichterstattung unter anderem mit einem Emmy ausgezeichnet wurde, ist einer der wenigen offen schwulen schwarzen Journalisten in den großen US-Nachrichtensendern. Sein Sender CNN verteidigte den 51-Jährigen kurz nach dem präsidialen Tweet: "In einer Welt, in der Kinder in sozialen Medien gemobbt und regelmäßig mit Beleidigungen und Beschimpfungen fertiggemacht werden, ist es traurig mit anzusehen, dass unser Präsident die selben mobbenden Verhaltensweisen an den Tag legt. Politische Anführer sollten eigentlich ein Vorbild sein."

Verteidigt wurde der US-Präsident daraufhin von seinem Haussender Fox News Channel, für den der Staatschef regelmäßig auf Twitter Werbung betreibt. Auf seiner Website titelte der Meinungskanal, dass CNN für seine Stellungnahme "verspottet" werde. Als Beweis zitierte Fox News den hauseigenen Reporter Stephen Miller, der auf Twitter erklärte: "CNN hat sich gerade mit einem weinenden im Auto sitzenden Kind verglichen und die denken auch noch, dass sie damit auf dem richtigen Weg sind."

In seiner Sendung hat sich Lemon wiederholt kritisch mit Trump auseinander gesetzt. Vor einem halben Jahr kritisierte er etwa bereits mit scharfen Worten die Twitter-Fixierung des US-Präsidenten gegen Journalisten. An diesem Tag hatte Trump einer "verrückten" MSNBC-Moderatorin vorgeworfen, dass sie "nach einem Facelift im Gesicht geblutet" habe und er sich deshalb von ihr fernhalten wolle.

Lemon hatte sich 2011 öffentlich als schwul geoutet – und auch erklärt, dass zu seiner sexuellen Orientierung zu stehen für ihn als Schwarzen viel schwerer gewesen sei als für viele Weiße. Damals sagte er der "New York Times": "Schwulsein ist so ziemlich das schlimmste, was man in der schwarzen Kultur tun kann. Einem wird schon von Kindesbeinen gelehrt, dass man ein echter Mann sein muss. In der schwarzen Community wird gerne das Schwulsein weggebetet." Diese Kultur habe ihren Ursprung in der Unterdrückung von Afro-Amerikanern, die noch immer nicht überwunden sei, so Lemon.

Direktlink | Ein Interview mit Don Lemon anlässlich seines Coming-outs im Jahr 2011
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#1 SympathischAnonym
  • 12.12.2017, 17:33h
  • Dieser Moderator ist mir direkt sympathisch. Gibt es überhaupt jemand, der oder die noch nicht von Trump angepöbelt wurde?
    Übrigens ist die Erklärung des Moderators absolut korrekt und mehr als verständlich. Gut, dass er das mal so angesprochen hat.

    Dass das dem Republikaner nicht gefällt: nun, wen interessiert das schon?
    Seine Hau-Ruck Kampagne, dass Transsexuelle nicht im Militär arbeiten dürfen, ist zurecht gescheitert.
    Wer nimmt den noch ernst?
    In vier Jahren ist er weg und die Welt kann wieder aufatmen.
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#2 RobinAnonym
  • 12.12.2017, 17:40h
  • Tja, Leute, die ihren eigenen Kopf haben und nicht allesnachplappern, waren Rechtspopulisten immer schon ein Dorn im Auge...
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#3 PierreAnonym
  • 12.12.2017, 18:19h
  • Die freie Presse wollen solche Leute immer als erstes mundtot machen...

    Danach folgt dann der Rest...
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