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Niederrhein
Rentner in Emmerich ermordet: Polizei sucht Hinweise aus der schwulen Szene
Der 77-Jährige galt als wohlhabend und ließ den oder die Täter offenbar in sein Haus. Die Polizei geht daher auch seinen Treffen mit Männern nach.

Die Krefelder Polizei hat zu dem Fall eine 24-köpfige Mordkommission unter dem Namen "Abtei" gebildet (Bild: Maik Meid / flickr)
- 18. Dezember 2017, 07:44h 3 Min.
Nach einem brutalen Mord an einem 77-Jährigen im niederrheinischen Emmerich sucht die Polizei nach Zeugen und Bekannten des Opfers, die Angaben zu seinem Privatleben machen können. Die Leiche des Rentners war am Freitag in dessen Einfamilienwohnhaus im Stadtteil Elten von seinem Stiefsohn gefunden worden.
Robert Theodor Christ wurde nach Vermutungen der Polizei wahrscheinlich aus Habgier ermordet, offenbar hätten es der oder die Täter auf entwendetes Bargeld in Höhe von mehreren tausend Euro abgesehen, hieß es am Sonntag laut Medienberichten auf einer gemeinsamen Pressekonferenz der Mordkommission der Krefelder Polizei und der Kreispolizei Kleve. Um Spuren zu verwischen, waren Wasserkräne aufgedreht und Abflüsse verstopft worden.
Zugleich war die Tat äußerst brutal: Der Obduktion vom Samstag zufolge starb der 77-Jährige an massiven Kopfverletzungen und erlitt etliche Schnitt- und Stichverletzungen. Nach Angaben der Polizei dauere die Sicherung von Spuren im ganzen Haus noch für einige Tage an – das Erdgeschoss war durch den oder die Täter überflutet worden.
Kontakte zu Männern gesucht
Das Mordopfer galt den Berichten örtlicher Medien zufolge als sehr beliebt, engagierte sich im Kirchenchor und einigen Vereinen. Er besaß eine örtliche Tankstelle und betrieb zuvor mit seiner Ehefrau, die vor vier Jahren als Pflegepatientin starb, eine Drogerie-Filiale.
Christ war zuletzt am Donnerstag um 16.20 Uhr gesehen worden, als er von der Star-Tankstelle in Elten mit seinem weißen Mercedes vermutlich zu seiner Wohnanschrift gefahren ist. "Dort dürfte es zu dem noch unklaren Tatgeschehen gekommen sein", so die Polizei. "Die Mordkommission bittet daher besonders um Hinweise von Zeugen, die zu dieser Zeit noch Kontakt zum Opfer hatten oder dieses am Nachmittag oder am Abend des Donnerstags (14. Dezember 2017) noch gesehen haben. Hinweise werden erbeten an 02821 5040."
Die Polizei vermutet, dass das Mordopfer den oder die Täter gekannt oder zumindest freiwillig in das Haus gelassen hat – das Haus hatte eine Alarmanlage und der Rentner galt als vorsichtig im Kontakt zu Fremden an der Haustüre. Allerdings waren wie im ganzen Haus auch an der Haustüre Blutspuren gefunden worden.
In diesem Zusammenhang sind für die Polizei auch Kontakte des Mannes in die schwule Szene interessant. "Christ habe seit dem Tod seiner Frau keine neue Partnerin gesucht, sondern Kontakte zu Männern gepflegt, auch über das Internet", fasst "Bild" den Ermittlungsstand nüchtern zusammen. Die NRZ schreibt hingegen über Christ: "Er war 43 Jahre verheiratet, sei aber, nachdem seine zum Schluss bettlägerige Frau verstorben wäre, seiner homosexuellen Neigung gefolgt, erklärte [der Krefelder Mordkommissionsleiter] Gerd Hoppmann: 'Durch Kontakte zu diesem Milieu ergibt sich eine deutliche Gefahrenlage.'" Die Zeitung nutzt den vom Bund Lesbischer und Schwuler Journalisten kritisierten Begriff "Homosexuellenmilieu" auch als Zwischenüberschrift. (nb)















Da ist es wieder - das ominöse, böse Homosexuellenmilieu. Klar, da ist er doch dann selbst schuld: hätte er sich doch lieber wieder eine Frau gesucht, wie sich das gehört.
Aber es gibt in Deutschland ja keine Schwulenfeindlichkeit mehr - seitdem "die sogar heiraten dürfen", ist natürlich eine volle gesellschaftliche Gleichstellung erreicht und garantiert.
Nicht.