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Homophobie als Grund für Strafmilderung
Zweiter US-Staat verbietet "Homo-Panik"-Verteidigungsstrategie
Nach Kalifornien verbietet auch Illinois eine Strategie von Strafverteidigern, mit der homo- oder transphobe Gewalttäter mit milderen Urteilen rechnen können.

In Illinois sollen gewalttätige Homohasser nicht mehr für ihre Homophobie belohnt werden (Bild: Doug Kerr / flickr)
- 2. Januar 2018, 15:15h 2 Min.
Im US-Bundesstaat Illinois ist seit dem 1. Januar die sogenannte "Gay Panic"-Verteidigungsstrategie bei Strafverfahren verboten worden. Diese Strategie wurde jahrzehntelang in den USA nach gewalttätigen Verbrechen gegen Homosexuelle angewandt, in den letzten Jahren vermehrt auch bei Taten gegen Transpersonen. Die Strafverteidigung argumentiert dabei, dass ein Heterosexueller mit einer "natürlichen" Abwehrreaktion auf sexuelle Minderheiten reagieren würde und daher nicht oder nur eingeschränkt für eine Gewalttat verantwortlich sei.
Das Gesetz wurde vergangenes Jahr im Parlament des 13 Millionen Einwohner zählenden Bundesstaats ohne große Debatte und ohne Widerstand beschlossen. Der republikanische Gouverneur Bruce Rauner unterzeichnete das Verbot im Anschluss kommentarlos.
Juristen und LGBTI-Aktivisten fordern landesweites Verbot
LGBTI-Aktivisten werben bereits seit Jahren für ein Verbot dieser Verteidigungsstrategie. Sie argumentieren etwa, dass Gerichte schon seit längerem keine "Schwarzen-Panik"-Verteidigungsstrategie mehr zulassen würden, sollte das Opfer dunkelhäutig sein. Die American Bar Association, der größte juristische Verband der Vereinigten Staaten, hat sich dieser Forderung angeschlossen und 2013 angeregt, dass alle Staaten die "Gay Panic"-Verteidigung untersagen sollten. Bislang hat allerdings mit Kalifornien nur ein weiterer Bundesstaat die "Gay Panic"-Strategie untersagt (queer.de berichtete).
Die bekannteste Anwendung einer derartigen Strategie ereignete sich nach dem Mord am schwulen Studenten Matthew Shepard im Jahr 1998 nahe Laramie im US-Bundesstaat Wyoming. Die Täter erhielten allerdings in diesem viel publizierten Fall trotzdem eine lebenslange Haftstrafe. In anderen Fällen blieben homophobe Gewalttäter dagegen völlig straffrei, auch in Illinois: So wurde 2009 in Chicago ein 30-jähriger Homo-Hasser freigesprochen, der einen Schwulen mit 61 Dolchstichen getötet hatte (queer.de berichtete).
Im vergangenen Jahr kam eine Studie zu dem Schluss, dass "Homo-Panik" keineswegs eine "natürliche" Reaktion von Heterosexuellen ist. US-Wissenschaftler stattdessen wiesen nach, dass Homophobie anerzogen wird (queer.de berichtete). (dk)















Es kann wohl nicht angehen , dass Menschen vor einer Vergangenheit nichts gelernt haben .
Man kann einen Menschen nicht aufgrund einer Religion , Sexualität oder Herkunft urteilen .
Denn Gute und Schlechte Menschen gibt es in allen "Kategorien".
Die Spezies Mensch sollte mal denken lernen : Ansonsten ?!